Schweiz in neuem Ranking top – Wirtschaft ist erfreut, warnt aber
In einem Ranking, das die Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Länder abbildet, schneidet die Schweiz gut ab. Economiesuisse ordnet das Ergebnis ein.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Wirtschaftshochschule IMD sieht die Schweiz bei der Wettbewerbsfähigkeit vorne.
- Damit erobert das Alpenland den ersten Platz im Ranking zurück.
- Aus der Sicht von Economiesuisse ist das positiv – allerdings müsse man jetzt dranbleiben.
Die Schweiz ist wirtschaftlich betrachtet das wettbewerbsfähigste Land. Das sagt zumindest ein neues Ranking des International Institute for Management Development (IMD).
Die Wirtschaftshochschule hat insgesamt 69 Länder anhand von verschiedenen Kriterien untersucht. Dabei schnitt die Schweiz am besten ab – vor Singapur und Hongkong. Im Vorjahr belegte die Eidgenossenschaft noch Rang zwei hinter Singapur.
Ganz stark ist die Schweiz in den Unterkategorien «Government Efficiency» und Infrastruktur. Bei der «Business Efficiency» resultiert Rang sechs.
In der vierten Unterkategorie, wirtschaftliche Performance, belegt die Schweiz derweil «nur» Rang 13. Im Gesamtklassement reicht das aber trotzdem zum Spitzenplatz.
Good News also für die hiesige Wirtschaft?
Economiesuisse: Spitzenplatz ist «erfreulich»
Guido Saurer, Projektleiter allgemeine Wirtschaftspolitik und Bildung bei Economiesuisse, bestätigt gegenüber Nau.ch: «Das IMD-Ranking beinhaltet eine Vielzahl an Indikatoren und Kennzahlen. Das Ranking hat deshalb eine gewisse Aussagekraft bezüglich der Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.»
Eine abschliessende Beurteilung stelle das Ranking zwar nicht dar. Es zeige aber, dass die Schweiz international zu den wettbewerbsfähigsten Ländern gehöre. Dafür spricht auch die Konstanz der Schweiz – in den letzten fünf Jahren war man immer auf dem Podium.
«Dass die Schweiz im neusten Ranking wieder auf dem ersten Platz steht, ist erfreulich», so Saurer weiter. Ziel der Schweiz müsse es nun sein, diesen Platz langfristig zu halten.

Die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz sei vor allem darauf zurückzuführen, dass man in der Vergangenheit gut gearbeitet habe. Es seien «gute und stabile» Rahmenbedingungen gesetzt worden. Da sich diese laut Saurer in der Schweiz nur langsam ändern, kann man jetzt ernten.
Regulierung und Bürokratie als Herausforderungen
Gleichzeitig warnt Economiesuisse aber: «Der erneute Spitzenplatz im Ranking darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in der Schweiz Handlungsbedarf bei den Rahmenbedingungen besteht.»

Konkrete Probleme, die Saurer nennt: «Die Regulierungslast und der bürokratische Aufwand für die Unternehmen nehmen laufend zu.»
Es brauche deshalb Massnahmen, um die Unternehmen zu entlasten. Nur so könne man in Sachen Wettbewerbsfähigkeit top bleiben.