Lockerungen von Corona-Beschränkungen ab März im Gespräch

AFP
AFP

Deutschland,

Wegen der milderen Omikron-Verläufe steigt in Deutschland die Erwartung, dass die Corona-Massnahmen bald gelockert werden können.

Marco Buschmann
Marco Buschmann - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in Deutschland wird über die Lockerung der Corona-Massnahmen diskutiert.
  • Bundesjustizminister Buschmann sagte, im März könnten viele Regeln aufgehoben werden.
  • Voraussetzung dafür sei jedoch das Sinken der Fallzahlen.

Angesichts der insgesamt milderen Verläufe bei den Erkrankten mit der Omikron-Variante steigt die Erwartung, dass die Corona-Massnahmen in absehbarer Zeit gelockert werden können.

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) sagte der «Rheinischen Post» vom Mittwoch, er hoffe, «dass im März viele Schutzmassnahmen zurückgenommen werden können». Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) brachte den März ins Gespräch. Regierungssprecher Steffen Hebestreit dämpfte aber die Hoffnungen auf baldige Lockerungen.

Lockerungen abhängig von Infektionsgeschehen

Buschmann sagte, Voraussetzung für Lockerungen sei, dass sich das Infektionsgeschehen so entwickle wie vom Robert-Koch-Institut prognostiziert «und ab Mitte Februar die Fallzahlen wieder sinken». Und es dürften nicht kurzfristig neuen Varianten auftauchen, «die die Lage wieder komplett verändern». Auf die Frage, welche Lockerungen er sich zurzeit vorstellen könne, sagte Buschmann: «Wir müssen beispielsweise hinterfragen, ob 2G im Einzelhandel noch begründbar ist.»

Aufgrund von Gerichtsentscheidungen gebe es Bundesländer mit und ohne diese Massnahme. «Wir sollten diese Situation nutzen, um seriös zu prüfen, ob sich eine unterschiedliche Entwicklung beim Infektionsgeschehen und den Zuständen in den Krankenhäusern bei beiden Gruppen ergibt», betonte der Minister.

Coronavirus
Im Einzelhandel gilt in Deutschland 2G – bei den Grundversorgern gilt jedoch nur eine Maskenpflicht. - Keystone

Haseloff sagte dem «Spiegel»: «Wenn es die Fakten erlauben, könnte es im März weitere Lockerungen geben. Entscheidend ist jedoch, in welcher Lage wir uns dann befinden.» In Sachsen-Anhalt seien weitreichende Lockerungen umgesetzt worden, sagte Haseloff weiter. Zum Beispiel dürften bis zu 15'000 Menschen wieder ins Stadion, zudem gebe es keine verpflichtende 2G-Plus-Regelung in der Gastronomie.

Sinkende Fallzahlen sind Voraussetzung

Hebestreit sagte in Berlin, Voraussetzung für Lockerungen seien sinkende Fallzahlen. «Im Augenblick sind wir in einer Phase, in der es weitestgehend noch sehr starke Steigerungen gibt.» Erste positive Anzeichen für eine Verlangsamung gebe es allenfalls im Norden Deutschlands.

Zwar sei zu erwarten, «dass wir uns in den nächsten 14 Tagen dem Ziel nähern, den Peak zu erreichen», sagte Hebestreit. Das bedeute aber, dass die Zahlen dann immer noch deutlich höher seien als derzeit. Dem könne sich eine Phase anschliessen, in der über Lockerungen gesprochen wird.

Hebestreit sieht nach eigenen Worten auch keinen Anlass, bereits für die nächste Beratung der Spitzen von Bund und Ländern am 16. Februar einen Lockerungsfahrplan aufzustellen.

Chefvirologe Drosten äussert sich zurückhaltend

Nach Überzeugung der SPD-Gesundheitsexpertin Heike Baehrens müssen etwaige Lockerungen gut vorbereitet werden «Auch wenn wir noch nicht exakt vorhersehen können, wann der Höhepunkt überschritten sein wird: Es ist richtig, Öffnungsschritte, die dann folgen müssen, gut vorzubereiten», sagte Baehrens dem Nachrichtenportal t-online. Sie betonte jedoch: «Noch befinden wir uns mitten in der Omikronwelle.»

Christian Drosten in der Bundespressekonferenz. (Archivbild). Foto: Kay Nietfeld/dpa
Christian Drosten in der Bundespressekonferenz. (Archivbild). Foto: Kay Nietfeld/dpa - dpa-infocom GmbH

Zurückhaltend äusserte sich auch der Chefvirologe der Berliner Charité, Christian Drosten. «Die Impfrate in Deutschland ist sogar vor Kurzem wieder gesunken», sagte der Virologe in seinem neuen NDR-Podcast. Deswegen könne es in Deutschland nicht die Lockerungen geben, wie sie Dänemark vorgenommen hat.

Drosten zufolge deuten zudem Daten darauf hin, dass der Omikron-Subtyp BA.2 eine höhere Übertragbarkeit haben könnte. «Der Motor von BA.2 hat schon ein paar PS mehr.» Allerdings würden sich ab Ostern die Temperaturen günstiger entwickeln. Bis dahin müssten aber noch bestimmte Massnahmen beibehalten werden, etwa die 2G-Regeln. Der Ostersonntag fällt in diesem Jahr auf den 17. April.

Kommentare

Weiterlesen

Paris
8 Interaktionen
Homeoffice fällt
Coronavirus - Dänemark
49 Interaktionen
Trotz vielen Fällen
Cedric Schild
Comedian Cedi Schild:

MEHR IN POLITIK

Roman Küng
2 Interaktionen
Küng (SVP)
Werbung Kinder ungesunde Lebensmittel
38 Interaktionen
Snacks & Co.
Chatbot-Kommunikation auf dem Handy
4 Interaktionen
Für Ratsmitglieder
Zivildienst
Zivildienstgesetz

MEHR CORONAVIRUS

Zinsen
2 Interaktionen
Kanton
long covid
27 Interaktionen
Seit Corona
aufbaufonds
2 Interaktionen
Laut Prüfern
Long Covid
69 Interaktionen
Bern

MEHR AUS DEUTSCHLAND

Astronaut Alexander Gerst
1 Interaktionen
Ehrentitel
Gazastreifen
6 Interaktionen
Sechs Tote
blauhelm
1 Interaktionen
Neue Lage
Xatar Rapper Bonn
Ermittlungsverfahren