Nationalratskommission fordert KI-Assistenten für Ratsmitglieder

Keystone-SDA
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Bern,

Künstliche Intelligenz könnte bald die Arbeit der Schweizer Parlamentsmitglieder unterstützen.

Chatbot-Kommunikation auf dem Handy
Derzeit in der Einführungsphase befindet sich ein Chatbot mit dem Projektnamen «KI-Chatbot ParlData». (Symbolbild) - Depositphotos

Parlamentsmitglieder sollen künftig auf die Hilfe eines Assistenten für künstliche Intelligenz zurückgreifen können. Dieser Meinung ist die zuständige Nationalratskommission. Sie hat eine entsprechende Motion beschlossen.

Mit 15 zu 9 Stimmen bei einer Enthaltung stimmte die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats (SIK-N) für das Anliegen, wie die Parlamentsdienste am Dienstag mitteilten. Darüber entscheiden werden letztlich die Räte. Eine Kommissionsminderheit spricht sich insbesondere aus Datenschutzgründen gegen die Motion aus.

Sagen beide Kammern Ja zum Vorstoss, erhält das Büro des Nationalrats den Auftrag, eigens für die Mitglieder der Bundesversammlung einen Assistenten für künstliche Intelligenz entwickeln zu lassen. Dieses Tool soll gemäss Motionstext auf einem Open-Source-Sprachmodell basieren, das auf die Bedürfnisse der Legislative zugeschnitten und mit den relevanten Datenbanken des Bundes verbunden ist.

Chatbot «KI-Chatbot ParlData» in Einführung

Der KI-Assistent soll auf einer souveränen Schweizer Infrastruktur gehostet werden, um die Vertraulichkeit zu gewährleisten und die Unabhängigkeit der Antworten von ausländischen Einflüssen sicherzustellen.

Derzeit in der Einführungsphase befindet sich ein Chatbot mit dem Projektnamen «KI-Chatbot ParlData», wie der Projektdatenbank des Kompetenznetzwerks für künstliche Intelligenz (CNAI) zu entnehmen ist. Mit ihm sollen statistische Daten des Parlaments auf Grundlage der Parlamentsdatenbank in allen drei Amtssprachen abgefragt werden können.

Auf KI wird seit Ende 2023 auch im Rahmen der automatischen Spracherkennung für das amtliche Bulletin der Parlamentsdienste gesetzt. Die KI transkribiert dabei die Voten der Ratsmitglieder, wie eine Sprecherin der Parlamentsdienste kürzlich auf Anfrage mitteilte. So könnten sich die Mitarbeitenden stärker auf ihre Hauptaufgabe, die redaktionelle Bearbeitung der Redetexte, konzentrieren.

KI-Einsatz in den Kommissionssitzungen

Auch in den Parlamentskommissionen soll die KI Einzug halten – für Simultanübersetzungen während der Kommissionssitzungen. Im September des vergangenen Jahres überwies der Nationalrat ein entsprechendes Postulat. Aktuell arbeite eine Projektgruppe an dessen Umsetzung, hiess es vonseiten der Parlamentsdienste. Der Schlussbericht dazu sei spätestens für den August 2026 geplant.

Kommentare

User #4102 (nicht angemeldet)

Wenn dadruch die Entscheidungen des Nationalrates besser werden, wieso nicht. Dann brauchen sie auch weniger Lohn, denn KI macht ihren Job

User #4371 (nicht angemeldet)

Bald regiert eine e-Weltregierung KI die ganze Welt dann muss nicht jedes Kuh-Dorf, Politiker bereitstellen! Die Künstliche-Intelligenz KI lügt gratis! Der Punkt ist, dass die "Lösung" eines erfundenen Problems öfters ein echtes Problem schafft.

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