Bayern verlängert Massnahmen gegen Coronavirus bis 19. April
Bayern hat seine wegen des Coronavirus verhängten Ausgangsbeschränkungen bis zum 19. April verlängert.

Das Wichtigste in Kürze
- Regierungschef Söder lehnt Debatte über vorzeitigen Exit ab.
Es solle keine Verschärfung der bestehenden Massnahmen geben, aber die genannte Verlängerung, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag in München. Ursprünglich hatten die seit dem 21. März geltenden Einschränkungen am 3. April enden sollen.
Die von der Politik verhängten Massnahmen zeigten erste Wirkung, sagte Söder. «Die Kurve der Infektionen flacht etwas ab.» Dennoch sei die von einigen Politikern angestossene Debatte über einen Ausstieg aus den Schutzmassnahmen verfrüht und komme zur Unzeit. «Es gibt keinen Anlass, falsche Hoffnungen zu wecken», sagte Söder.
Bayern hatte als erstes Bundesland zur Eindämmung der weiteren Verbreitung des Coronavirus die Bürgerrechte erheblich eingeschränkt. Dazu zählt, dass alle Gaststätten schliessen mussten und soziale Kontakte erheblich eingeschränkt sind. So ist der Besuch in Krankenhäusern sowie Pflegeheimen nur noch in Ausnahmen möglich.
Söder verwies darauf, dass Bayern mit mittlerweile 133 Todesfällen im Vergleich der Bundesländer besonders stark betroffen sei. Ohne die Schliessung von Schulen und Ausgangsbeschränkungen hätte es aber schon 5000 Infektionen mehr gegeben, sagte der Ministerpräsident. «Es wirkt, es ist notwendig, es muss auch fortgesetzt werden.»
Bayern rüstet derweil sein Gesundheitssystem weiter auf. Die Eröffnung von 26 Hilfskrankenhäusern soll bei der Hilfe von Infizierten helfen. Dazu sollten insbesondere auch ehemalige, geschlossene Krankenhäuser reaktiviert und genutzt werden, sagte Söder. Auch werde das Personal weiter verstärkt. «Wir verhindern Tote, das muss unser Ziel sein - wir müssen Leben retten», sagte Söder.
Der Ministerpräsident schloss nicht aus, dass es wie in Österreich auch in Deutschland absehbar eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken in Supermärkten geben könnte. «Uns beschäftigt der Gedanke ehrlich gesagt auch», er habe am Montag auch mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) darüber telefoniert. Geplant sei solch eine Massnahme «derzeit» aber nicht.