Eine Frau aus Adelboden packt während des Ukraine-Kriegs so richtig an: Fabienne Wagner integriert Flüchtlinge – und schickt eifrig Hilfsgüter nach Charkiw.
Ukraine Krieg
Ein tolles Team: Fabienne Wagner (Zweite von links) zusammen mit einigen ihrer ukrainischen Schülerinnen. - privat
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Frau aus Adelboden hat ein Hilfsprojekt für die Ukraine gestartet.
  • Güterspenden werden gesammelt, direkt nach Charkiw gebracht und von dort aus verteilt.
  • Weitere Informationen zum Projekt finden sie unter zusammenrazom.ch.

«Es fehlt an allem … kann uns Nau.ch bei einem Aufruf unterstützen? Sonst drehen wir im Kreis», schreibt uns Fabienne Wagner aus Adelboden BE. Sie unterrichtet in Frutigen seit Kriegsbeginn ukrainische Geflüchtete, hilft mit viel Herzblut bei deren Integration. Und zwar nebenberuflich und ehrenamtlich.

Gemeinsam mit ihren SchülerInnen wurde das Projekt #zusammenwärmer lanciert. Die Idee kam von der Klasse. Hilfsgüter werden gesammelt – gleich selbst in die Ukraine gefahren, anschliessend über Kontaktpersonen vor Ort verteilt.

Spendenaktion
Zusammen wird die Schweiz erkundet.
Hilfsprojekt
Die Gruppe gibt den Frauen Halt und die gemeinsamen Ausflüge bringen ein Stück weit Normalität.
Hilfsprojekt
Die wichtigsten Kulturgüter der Schweiz werden vorgestellt.
Hilfsaktion
Die Güterspenden werden zum Grossteil in privaten Kellern gelagert.

Das gibt viel zu tun. Wagner und ihre SchülerInnen schreiben Unternehmen aus der ganzen Schweiz an, bitten um Hilfsmaterial. Ihre Arbeit ist ehrenamtlich, die administrativen Kosten sind gleich null.

Mit Erfolg: Es kamen palettenweise Güter zur Unterstützung von Menschen im Ukraine-Krieg zusammen, wie beispielsweise Powerbanks, Batterien, Lampen sowie Nahrungsmittel.

Charkiv
Drei Ladungen solcher Güterspenden haben es bereits in den Ukraine-Krieg geschafft. - privat

Mittlerweile konnten drei Hilfsgüterlieferungen erfolgreich nach Charkiw gebracht werden. Das Team ist überwältigt von der bisherigen Solidarität, doch es fehlt immer noch an vielem in der Ukraine.

Speziell benötigt werden Notkocher, Foodpacks, Taschenlampen, Decken (auch Rettungsdecken), medizinisches Verbrauchsmaterial wie Kompressen, Schokolade und Instant-Kaffee. Aktuell wird alles gebraucht, was Energie spendet und wärmt. Der Winter in der Ukraine ist bekanntlich bitterkalt. Und vieles wurde im Ukraine-Krieg zerstört.

Haben auch Sie schon für die Ukraine gespendet?

Geldspenden, damit Waren im Ukraine-Krieg verteilt werden können

«Unser Ziel ist es jetzt, an Geldspenden zu kommen», sagt Wagner. Wir suchen Firmen/Partner als Gotti und Götti, die Foodbidons sponsern. Es benötige Benzin und Diesel und eben Geld, um die Transporte aufzurunden. Wagner erklärt: «Nur so können wir ein Rundumpaket in die Ukraine schicken.»

«Hochachtung gilt meinen Frauen»

Die erhaltenen Hilfsgüter werden allesamt mit einer «warmen Botschaft» versehen. Auf Ukrainisch sollen handgeschriebene, individuelle Nachrichten ihren Landsleuten Mut machen.

Schlusswort Wagner: «Meine Hochachtung gilt meinen Frauen, die hier im Kandertal «gestrandet» sind und sich Mühe geben, sich zu integrieren. Sie lernen Deutsch und haben Kinder im Kindergarten, die wiederum mit Schweizerdeutsch nach Hause kommen. Frauen, Mütter, Kinder, getrennt von Ehemann und Väter hier in einer fremden Bergwelt, Chapeau!»

***
Helfen auch Sie mit? Mehr über das Hilfsprojekt und was konkret benötigt wird, erfahren sie unter zusammenrazom.ch.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

NachrichtenSchokoladeAdelbodenFrutigenEnergieKaffeeUkraine KriegKrieg