Herr Maurer, bitte bleiben Sie noch lange Bundesrat!

Vor einigen Jahren wartete ich in Wetzikon im Verkaufsgeschäft eines Telekom-Unternehmens und starrte auf den Bildschirm, bis endlich meine Zahl aufleuchten würde.

Da betrat Ueli Maurer den Laden. Auch er zog ein Nümmerli, stand in die Ecke des Ladens und guckte sich Telefone an. Er hatte keinen Stress und machte nicht den Hauch des Anscheins, er würde hier gerne bevorzugt behandelt werden.

Kurz zuvor war ich in Gambia, Westafrika. Dort wurde jeweils die Strasse abgesperrt, als der damalige Präsident Yahya Jammeh mit seinem Limousinen-Konvoi vorbeiraste. Bundesrat Maurers demütiges Auftreten berührte mich.

Maurer ist in Wetzikon geboren, lebt gleich nebenan in Wernetshausen. Er ist reformiert, unterrichtete jahrelang Sonntagsschule in der Kirche, was mir natürlich sehr sympathisch ist. Seine Frau Anne-Claude wuchs als Missionarstochter in Ghana auf.

Ich mag Herrn Maurer auch als Politiker. Vielleicht agiert oder formuliert er in meinen Augen nicht alles immer supergeschickt, was er aber auf seinem Herzen trägt, teile ich meist.

Ueli Maurer ist einer, den man fühlen kann, weil er echt und ehrlich ist. Einer, der für seine Werte und Überzeugungen einsteht. Und: Ein Politiker mit Humor.

Manchmal auch ungewollt: Sein Live-Auftritt bei CNN ist das Amüsanteste und Sympathischste, was ich je von einem Bundesrat gesehen habe. Ich fand das nicht peinlich, nein, ich fand es grossartig!

Es macht Maurer nahbar und zeigt so viel auf: Ob auf CNN oder im Shop in Wetzikon – Maurer muss niemanden darstellen, der er nicht ist. Maurer bleibt sich selbst immer treu.

Übrigens: Maurers Kommunikationsberater Peter Minder sagte nach dem Interview: «Wir wurden von CNN völlig überrumpelt.» Die Tonqualität sei schlecht und überhaupt nie von einer Live-Schaltung die Rede gewesen.

In der Bibel steht: «Betet besonders für alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen, damit wir in Ruhe und Frieden leben können, ehrfürchtig vor Gott und aufrichtig unseren Mitmenschen gegenüber.»

Wenn ich für Ueli Maurer bete, sind es fast ausschliesslich Dankgebete. Hoffentlich sind die Rücktrittsgerüchte nicht wahr. Hoffentlich macht Bundesrat Maurer noch lange weiter.

Und wenn er dann irgendwann zurücktritt, ist jetzt schon klar: Er hinterlässt menschlich grossartige Fussstapfen und ein wunderbares Erbe für unser Land.

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Sam Urech ist 37-jährig, verheiratet und Vater von zwei Buben. Mit seiner Familie besucht er die Freikirche FEG Wetzikon. Sam ist selbstständiger Kommunikationsberater und in Ausbildung zum Seelsorger.

Er liebt seine Familie, Gimmelwald, Schwarzmönch Black Ale, den EHC Wetzikon, Preston North End und vor allem Jesus Christus. Sam schreibt wöchentlich auf Nau.ch über seine unverschämt altmodischen Ansichten. Wenn Sie hier klicken, finden Sie alle seine Halleluja-Kolumnen.

Fragen oder Anregungen? Sie erreichen Sam via samurech.ch.