Für Miriam F. ist das Coronavirus noch immer Realität. Sie muss sich trotz Lockerungen einschränken. Nau.ch hat sie erzählt, wie ihr Alltag jetzt aussieht.
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Während andere jubeln, macht sich Miriam F. wegen der Aufhebung der Massnahmen gegen das Coronavirus noch mehr Sorgen. - Twitter /@FreeZone76 / Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Lockerung der Massnahmen stellt für Risikopatienten eine Herausforderung dar.
  • Für Krebspatientin Miriam F. (45) ist die Isolation besonders schwer zu ertragen.
  • Sie muss abwägen, wohin sie gehen kann und welche Orte sie meiden sollte.

Der Bundesrat hat der Masken- und der Zertifikatspflicht ein Ende gesetzt. Doch die Rückkehr zur Normalität ist nicht für alle möglich.

Risikopatienten profitieren nicht vom «Freedom Day». Miriam F. (45), die an Krebs leidet, erzählt gegenüber Nau.ch, wie ihr Leben jetzt aussieht.

Sie muss sich mehr einschränken denn je: «Denn das Prinzip Hoffnung geht nicht immer auf. Es werden mehr Leute draussen sein, die nicht wissen, dass sie Corona haben.»

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Für Risikopatienten ist einkaufen ohne Maskenpflicht eine grosse Herausforderung.
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Die Empfehlung, dass sich insbesondere Patienten mit erhöhtem Komplikations-Risiko gegen die Grippe impfen lassen sollen, gab es schon vor der Coronakrise. (Archiv)
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Krebspatientin Miriam F. freut sich auf das schöne Wetter.

Das Hauptproblem sei die Isolation. «Als IV-Empfängerin wie ich muss man sich etwas ablenken.» Das sei nun fast nicht mehr möglich, ausser spazieren gehen.

Mit Folgen. «Das setzt der mentalen Gesundheit zu», sagt Miriam F. Durch die Pandemie sei ihr die Sorglosigkeit noch mehr genommen worden. Mittlerweile treffe sie sich «nicht mehr häufig» mit Freunden.

Coronavirus schränkt Risikopatientin mehr ein als Massnahmen

Der Bundesrat sagte zwar: «Wir dürfen nicht vergessen, dass es auch Personen gibt, die geschützt werden müssen.» Aber Angst machen der 45-Jährigen vor allem die hohen Infektionszahlen des Coronavirus.

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Ein Bild, das bald der Vergangenheit angehört: Eine Apothekerin mit Maske zum Schutz vor dem Coronavirus. - dpa-infocom GmbH

Daher sei es für sie noch unsicherer als zuvor, in Gebäude zu gehen – auch in Apotheken und Läden. Dort meidet sie grosse Menschenmassen. «Ich überlege mir gut, wohin ich gehe – zumindest für die nächsten Wochen. Aber ich hoffe, wie der Bundesrat, dass die Zahlen weiter sinken.»

Freuen Sie sich über den «Freedom Day»?

Etwas Hoffnung hat Miriam F., doch sie hegt auch viel Unverständnis für die Situation: «Es wäre jetzt niemandem einen Zacken aus der Krone gefallen, die Massnahmen noch ein bisschen zu behalten. Bis die Situation etwas stabiler ist.»

Wegen einer ersten Infektion verpasste F. bereits eine wichtige Chemotherapie, wie sie Nau.ch erzählte.

Miriam F. hofft auf Frühling und Wärme – aber vor allem auf sinkende Fallzahlen.

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