Derzeit beschäftigt der Omikron-Subtyp BA.2 die Fachwelt. Offenbar unterscheidet sich dieser in bestimmten Eigenschaften deutlich von BA.1.
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Die Sublinie hat in den USA schnell an Häufigkeit gewonnen. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Omikron-Subtyp BA.2 ist deutlich ansteckender als BA.1.
  • Auch in der Immunantwort und Pathogenität gibt es signifikante Unterschiede.

Der von Fachleuten aufmerksam beobachtete Omikron-Subtyp BA.2 scheint sich nach neuen Erkenntnissen in bestimmten Eigenschaften deutlich von der Corona-Subvariante BA.1 zu unterscheiden. Darauf weisen noch nicht begutachtete Studiendaten hin.

Zu den Unterschieden gehören demnach etwa eine wohl deutlich höhere Übertragbarkeit von BA.2 sowie Differenzen in der Immunantwort und der Pathogenität.

Subtyp birgt höheres Risiko

Auf Basis erfasster Unterschiede bei menschlichen Zellproben und Infektionsversuchen schlagen die Autoren einen eigenen Buchstaben des griechischen Alphabets für BA.2 vor. Infektionsversuche wurden unter anderem an Hamstern durchgeführt. Über die Namensgebung für relevante Corona-Varianten bestimmt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Die Untersuchungen, so die Autoren der Studie, legten insgesamt den Schluss nahe, «dass das Risiko von BA.2 für die globale Gesundheit potenziell höher ist als das von BA.1».

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Proben im Corona-Testlabor. (Archiv) - dpa

Der wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, schrieb mit Blick auf die Preprint-Studie am Mittwoch bei Twitter: «Wir müssen BA.2 sehr gut im Auge behalten. Es scheint biologische Unterschiede zu BA.1 zu geben.»

BA.2 gilt als Unsicherheitsfaktor

BA.2 gilt hinsichtlich Corona-Lockerungen als Unsicherheitsfaktor, weil der Subtyp als noch leichter übertragbar gilt. Unter anderem in Ländern wie Dänemark hat sich BA.2 schon stark ausgebreitet.

Auch der US-Mediziner Eric Topol reagierte mit einem Tweet auf den Preprint: Bislang gelte die Annahme, die BA.2-Variante unterscheide sich in Bezug auf Pathogenität und Immunflucht nicht wesentlich von BA.1. Die neue Analyse lege nun nahe, dass dies möglicherweise doch der Fall ist.

Zugleich verwies Topol auf Daten der britischen Gesundheitsbehörde UKHSA: «Nichtsdestotrotz sollte der jüngste Bericht der UKSHA, der zeigt, dass der Impfschutz gegen BA.2 genauso gut ist wie gegen BA.1, als recht beruhigend angesehen werden.»

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