Im Kosovo wurden Soldaten der Nato-Friedensmission KFOR bei Ausschreitungen verletzt. Darunter waren aber keine Schweizer, gibt die Armee Entwarnung.
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Die Schweizer Armee. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Norden des Kosovo sind bei Ausschreitungen Nato-Soldaten verletzt worden.
  • Auch die Schweiz beteiligt sich mit dem Swisscoy-Kontingent an der Friedensmission KFOR.
  • Diese haben jedoch andere Aufgaben und waren nicht in die Vorfälle involviert.
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Im serbisch bewohnten Norden des Kosovos ist es am Wochenende zu Zusammenstössen zwischen Soldaten und Demonstrierenden gekommen. Dabei wurden zahlreiche Angehörige der Nato-Friedensmission KFOR verletzt, einige von ihnen schwer. Mehrere Uniformierte aus Italien und Ungarn erlitten bei Angriffen militanter Serben Knochenbrüche und Verbrennungen.

Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 ist auch die Schweiz mit der Division Swisscoy an der KFOR beteiligt. Bei den Vorfällen in der Ortschaft Zvecan sei die Gruppe aber nicht involviert gewesen. Dies berichtet das Kompetenzzentrum der Schweizer Armee für die Friedensförderung im internationalen Rahmen (Swissint) auf Anfrage.

Swisscoy-Soldaten nicht von Ausschreitungen betroffen

«Die Soldaten der KFOR, die dort im Einsatz standen, gehören zu einer Einheit, welches für das Auflösen von Menschenansammlungen zuständig ist», so eine Sprecherin. Sie stellt klar: «Die Schweiz übernimmt keine Aufgaben, welche in diesen Bereich fallen.» Daher seien die Swisscoy-Angehörigen auch nicht direkt von den Ausschreitungen betroffen.

Befürworten Sie die Beteiligung von Schweizer Soldaten am Nato-Friedenseinsatz im Kosovo?

KFOR, Swisscoy und Swissint würden die Sicherheitslage im Kosovo aber laufend verfolgen und beurteilen. «Die Sicherheit der Armeeangehörigen im Kosovo hat jederzeit höchste Priorität», so Swissint. «Im Moment gibt es keine Anzeichen, dass diese nicht gewährleistet ist.»

Serbien Kosovo Konflikt
Polizisten im Kosovo. (Archiv) Foto: Visar Kryeziu/AP/dpa
Swisscoy
Im Kosovo sind derzeit 195 Schweizer Armeeangehörige stationiert.
KFOR
Sie sind im Rahmen der Nato-Friedensmission KFOR tätig.
KFOR
Wegen der erhöhten Spannungen errichten KFOR-Soldaten im Norden des Kosovos Absperrungen.
Swisscoy
Ein Abzug der Schweizer Soldaten sei derzeit «kein Thema».

Die Schweizer Armeeangehörigen, die im Kosovo im Einsatz stünden, seien zudem auch für solche Situationen vorbereitet. «Dazu zählt auch die Ausbildung über die aktuelle Lage im Einsatzraum und die Vorgehensweise im Falle von politischen oder ethnischen Spannungen.» Swisscoy-Angehörige hätten daher das nötige Wissen, um auch bei Lageverschärfungen ihre Aufträge ausführen zu können.

Swisscoy führt Aufträge für Friedensmission aus

Das Swisscoy-Kontingent im Kosovo umfasst maximal 195 Armeeangehörige. Sie erbringen als Teil der KFOR-Friedensmission der Nato verschiedene Aufträge, oft in sogenannten Liaison und Monitoring Teams.

«Diese Teams führen unter anderem Gespräche mit der lokalen Bevölkerung oder Behörden, um Informationen zu erhalten, welche der KFOR zur Beurteilung der Sicherheitslage und der Situation vor Ort dienen», erklärt Swissint. «Weiter patrouillieren diese Teams in ihren Zuständigkeitsgebieten und beobachten sowie rapportieren ihre Feststellungen bei Ereignissen.»

Swisscoy
Oberleutnant Mirko Della Pietra kontrolliert in den Bergen oberhalb von Prizren, ob die Strassen befahrbar und frei von Blockaden sind. Auch das ist eine Aufgabe der Swisscoy-Soldaten. - sda - Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Zwei dieser Beobachtungsteams würden sich aktuell unabhängig von den aktuellen Ereignissen im Norden des Kosovos in den Regionen Zubin Potok und Mitrovica befinden.

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