Das neue Organspender-Register kommt frühstens Mitte 2026. Zunächst muss geklärt werden, was in Sachen E-ID passiert.
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Eine Organspender-Karte. - keystone

Das künftige Organspender-Register dürfte nicht vor Mitte 2026 zur Verfügung stehen. Seine Einführung hängt von der neuen E-ID ab. Diese sollte nach derzeitigem Stand ab Anfang 2026 verfügbar sein.

Am 15. Mai 2022 hiess das Schweizer Stimmvolk die Einführung der erweiterten Widerspruchslösung für Organspenden gut. Damit gilt künftig jeder und jede grundsätzlich als Spender oder Spenderin. Wer keine Organe spenden will, muss dies künftig in ein zentrales Register eintragen. Heute dagegen muss explizit kundtun, wer seine Organe spenden will. Ist der Wille nicht bekannt, gilt das als Nein.

Für den Systemwechsel ist ein Spenderregister für Organe und Gewebe unverzichtbar. Den Zugang zu dem Register öffnen soll die geplante E-ID. Im vergangenen November verabschiedete der Bundesrat die Botschaft dazu ans Parlament. Wann die E-ID eingeführt wird, hängt von den Beratungen in den Räten und einem eventuellen Referendum ab.

In einem ersten Anlauf war das Projekt für eine E-ID an der Urne gescheitert. Es sei vorgesehen, den Systemwechsel bei der Organspende ein halbes Jahr nach der E-ID zu vollziehen, teilte das Departement des Innern (EDI) zu einer Frage von Nationalrätin Laurence Fehlmann Rielle (SP/GE) am Montag mit.

Würde der Systemwechsel bei der Organspende vor der Einführung der E-ID vollzogen, wäre eine Übergangslösung nötig, die rund 5 Millionen Franken im Jahr kosten würde. Wegen der angespannten Finanzlage hätten Projekte zurückgestellt werden müssen, und dazu gehöre auch die Finanzierung dieser Übergangslösung, so das EDI.

Befürworterinnen und Befürworter sind überzeugt, dass die Einführung der erweiterten Widerspruchslösung die Spenderate positiv beeinflussen kann. In den meisten europäischen Ländern sei diese in Kraft, schrieb die Stiftung Swisstransplant im Frühjahr. Dort habe sich gezeigt, dass sie nebst einem Anstieg der Zahl der gespendeten Organe auch für mehr Klarheit gesorgt und Angehörige entlastet habe.

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