Grossevents könnten bald wieder stattfinden – ein Lichtblick für Musikfans! Doch welche Festivals ziehen ihr Programm diesen Sommer trotz Coronavirus durch?
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Das Openair Gampel will trotz Auflagen wegen des Coronavirus auch diesen Sommer Tausende ins Wallis locken. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat schürt die Hoffnungen von Musikfans auf einen Festival-Sommer trotz Corona.
  • Ab Juli könnten Events mit 3000 Personen, ab September mit 10'000 Personen stattfinden.
  • Für einige Veranstalter kommen diese Massnahmen zu spät, andere wollen es durchziehen.

Das Coronavirus macht der Musikbranche zu schaffen: Seit über einem Jahr sind Grossveranstaltungen weitgehend verboten. Am Mittwoch verschaffte Bundesrat Alain Berset der Branche den ersten Lichtblick. Kantone könnten ab Ende Mai Grossevents im Juli und August mit bis zu 3000 Teilnehmenden unter strengen Auflagen bewilligen. Ab September könnten sogar 10'000 Personen zugelassen werden.

Mit diesen Massnahmen will die Politik den Veranstaltern von Grossevents mehr Planungssicherheit gewähren. Für einige kommt dies allerdings zu spät.

Das Openair St. Gallen und das Gurtenfestival in Bern wurden schon auf 2022 verschoben.

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Blick auf die Bühne des Openair St. Gallen 2019. - zVg

Auch die Veranstalter des Openair Frauenfeld verzichten dieses Jahr auf eine Durchführung. Ebenfalls verschoben werden das Paléo Festival Nyon, das Greenfield Festival in Interlaken BE und das Open Air Lumnezia im Graubünden.

Grosse Unsicherheit bei Veranstaltern

Anders sieht es etwa beim Zürich Openair aus. Das Festival sollte in der letzten Augustwoche stattfinden – eine Verschiebung auf September liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Gemäss «Tages-Anzeiger» werden die Veranstalter aber noch mit der Entscheidung warten. Laut Sprecherin Anita Spahni prüfe man «diverse Szenarien», für «eine Version des Zürich Openairs 2021».

Zürich Openair 2019
Beim Zürich Openair 2019 wurde ein neuer Besucherrekord aufgestellt. - Keystone

Das Heitere Open Air in Zofingen AR befindet sich in einer ähnlichen Situation. Das Festival ist auf Anfang August angesetzt. Auch hier werde man abwarten, bevor weitere Entschlüsse wegen des Coronavirus gefasst werden, schreiben die Veranstalter auf der Webseite. Denkbar sei beispielsweise «eine Verschiebung der Vollversion auf 2022 und die Umsetzung einer speziellen Heitere-Ausgabe dieses Jahr».

Ähnlich sieht es beim Luzerner Blue Balls Festival aus. Wenn die Situation klar sei, würden die Veranstalter mitteilen wollen, ob das Festival in der letzten Juliwoche stattfinde. «Wir bedauern diese Situation sehr», schreibt das Blue Balls auf seiner Webseite.

Trotz Coronavirus besteht Hoffnung für Festival-Fans

Das Montreux Jazz Festival hingegen wird in einer verkleinerten, Corona-konformen Version in der ersten Julihälfte stattfinden.

Montreux Jazz Festival
Das Montreux Jazz Festival soll dieses Jahr stattfinden. - Keystone

Noch weiter geht das Open Air Gampel. Hinter den Kulissen habe man bereits seit Monaten an einem Schutzkonzept gearbeitet.

So wollen die Veranstalter vom 2. bis zum 5. September ein Pilotprojekt mit 10'000 Besucherinnen und Besuchern durchführen.

Coronavirus Openair Gampel
Das Openair Gampel will strenge Eintritts-Massnahmen gegen das Coronavirus ergreifen. - Keystone

Ob die Veranstaltungen aber tatsächlich durchgeführt werden, bleibt abzuwarten. Der Bundesrat macht klar: Alles ist aber nach wie vor von der epidemiologischen Lage des Coronavirus abhängig. Ein Lichtblick für die Musikbranche und deren Fans ist es dennoch allemal.

Sportevents in der Pipeline

Auch sportlich soll es bald wieder losgehen. Zwar zögerten grosse Schweizer Clubs wie der FC Basel, FCL und YB gestern in der Nau.ch-Umfrage mit dem grossen Jubel.

Die Swiss Football League fordert ab Juli höhere Zuschauerzahlen, als der Bundesrat in Aussicht gestellt hat. Der Saisonstart wurde um eine Woche auf den 23. Juli verschoben.

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Den Fankurven der Schweiz treiben ihre Mannschaft beim Meisterschafts-Start nicht an. - Keystone

Zuversichtlich ist die Leichtathletikszene. Die Schweizer-Meisterschaften in Langenthal sollen gemäss «Tagesanzeiger» als eines der Pilotprojekte durchgeführt werden. Diese sind auf Ende Juni angesetzt.

«Jetzt geht es darum, im Juni Volksläufe als Pilotanlässe zu organisieren.» Dies hält Reto Schorno, Geschäftsführer von Swiss Runners, gegenüber der Zeitung fest.

«Endlich wieder Arbeiten»

Der Dachverband Expo Event Swiss LiveCom ist «erfreut und erleichtert» über die Veranstaltungs-Roadmap. Der Schutzschirm erlaube es den Veranstaltern, die dringenden Planungsarbeiten trotz Coronavirus aufzunehmen.

Wollen Sie im Sommer wieder Grossanlässe besuchen?

Trotzdem sei damit zu rechnen, «dass einige Veranstaltungen abgesagt werden müssen», so Sprecher Adrian Erni. Wichtig sei, dass die Branche zeitnah verlässliche Erkenntnisse erhalten werde und diese ab Juli anwenden könne. «Auf alle Fälle freuen wir uns endlich wieder Arbeiten zu dürfen.»

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