Gemäss Amerikanern hat Keller-Sutter Trump gedemütigt
Neue Enthüllungen zum ominösen Telefon zwischen Karin Keller-Sutter und Donald Trump: Der US-Präsident soll persönlich beleidigt gewesen sein.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach US-Sicht hat Keller-Sutter Trump im Telefonat «gedemütigt».
- Trump erklärte, das Problem sei persönlich, nicht politisch.
- Die Strafzölle von 39 Prozent bleiben bis mindestens Oktober bestehen.
Im Wochenrhythmus tauchen neue Details zum Telefonat zwischen Karin Keller-Sutter und Donald Trump Ende Juli auf.
Direkt nach dem Anruf und dem Zollentscheid am 1. August wurde die Bundespräsidentin teils verantwortlich gemacht.
Man warf ihr vor, den richtigen Ton gegenüber Trump nicht gefunden zu haben. Statt auf Schmeicheleien setzte sie auf Argumente zum Handelsdefizit.
CH Media veröffentlichte jedoch neue Informationen. Diese entlasten Keller-Sutter teilweise: Trump war bereits vor dem Gespräch schlecht gelaunt und aggressiv.
Das gefällt den Amerikanern nicht, berichtet nun der «Sonntags Blick» mit Verweis auf US-Regierungskreise.
Wie trat Keller-Sutter Trump gegenüber auf?
Aus deren Sicht spielte Keller-Sutters Auftreten eine entscheidende Rolle für Trumps Zollschlag gegen die Schweiz.
Bekannt war, dass sie das Handelsdefizit erklären wollte. Damit zeigte sie indirekt, dass Trumps Sichtweise keinen Sinn ergab. Darüber herrscht unter Ökonomen Einigkeit.
Nach Blick-Recherchen ging sie aber noch weiter. Sie habe Trump nicht nur korrigiert, sondern ihn aus US-Sicht «gedemütigt».

Manche Quellen sprechen von einer Art Volkswirtschafts-Grundkurs. Trump fühlte sich laut Protokoll gekränkt.
Er soll direkt nach dem Gespräch gesagt haben, er wolle nie wieder mit ihr verhandeln. Eine Quelle formulierte es so: «Er ist fertig mit ihr.»
Ein anderer Insider meinte: «Noch nie liess sich ein US-Präsident so lange behandeln. Clinton hätte nach zehn Minuten aufgelegt. Auch Obama hätte das nicht akzeptiert.»
«Kein Länderproblem, ein Persönlichkeitsproblem.»
Einige Informanten geben Keller-Sutter die Alleinschuld. Trump habe mehrfach betont, es sei kein «Länderproblem», sondern ein «Persönlichkeitsproblem».
Allerdings passen dazu Trumps spätere Aussagen nicht. Im US-Fernsehen nannte er die Frau am Telefon «nett», aber uneinsichtig. Ob dies ehrlich gemeint war oder nur beschwichtigend, bleibt offen.
Dazu kommt: Auf US-Seite gibt es Eigeninteressen. Mitarbeiter von Finanzminister Scott Bessent und Handelsbeauftragtem Jamieson Greer haben Gründe, Keller-Sutter schlecht darzustellen.
Sie wollen ihr die Hauptschuld am Zollkonflikt zuschieben. Die Schweizer Delegation hatte sich nämlich mit Bessents und Greers Leuten auf eine vorteilhafte Absichtserklärung geeinigt. Trump verwarf den Deal jedoch sofort.
Was genau in den 30 Minuten Telefonat geschah, bleibt unklar. Sicher sind dagegen die Folgen: Die Strafzölle von 39 Prozent gelten weiter. Neue Gespräche sind frühestens im Oktober geplant.