Informatikprojekt von Berner Polizei und Justiz gescheitert
Das Informatikprojekt Nevo/Rialto der Berner Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft ist gescheitert. Das geht aus einem veröffentlichten Communiqué hervor.

Das Informatikprojekt Nevo/Rialto der Berner Kantonspolizei und der Staatsanwaltschaft ist gescheitert. Das geht aus einem am Dienstagabend veröffentlichten Communiqué des Kantons Bern hervor. Das Projekt wird im Jahr 2026 offiziell beendet.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Bern entschied laut Communiqué, aus dem Projekt auszusteigen. Ihr geplanter Systemteil der Fachapplikation Rialto sowie die digitale Brücke zur Kantonspolizei werden also nicht realisiert.
Die bestehenden Verträge mit den Lieferanten Swisscom und Deloitte sollen rückabgewickelt werden. Die Verhandlungen dazu sind laut Communiqué weit fortgeschritten.
Rückschlag für Digitalisierung in der Schweiz
Nevo/Rialto galt bei seiner Teileinführung 2022 als innovatives Projekt, das es so in der Schweiz noch nicht gebe. Mit ihm sollten die Abläufe zwischen Polizei und Staatsanwaltschaft durchgehend digitalisiert und vereinheitlicht werden.
Nach der Einführung bei der Polizei sorgten aber vor allem unzufriedene Nutzende, Verzögerungen und Mehrkosten für Schlagzeilen. Die Software wurde entscheidend verbessert, die Datenbrücke zwischen Polizei und Justiz wurde aber nicht zum Funktionieren gebracht.
Die Kantonspolizei nutzt Rialto seit 2022. Da die zugrundeliegende SAP-Version ab 2031 nicht mehr unterstützt wird, wird eine technische Migration auf die neue SAP-Version oder eine Ablösung durch ein anderes System geprüft.
Zukunft des Projekts ungewiss
Ziel sei es, Investitionen zu schützen und die künftige Handlungsfähigkeit zu sichern, hiess es im Communiqué. Die Entscheidung soll bis Mitte 2026 fallen.






