Donald Trump verhängt 39 Prozent Zölle für die Schweiz!
Die USA verhängen Importzölle von 39 Prozent auf Güter aus der Schweiz. Karin Keller-Sutter konnte am Vorabend keine Einigung erzielen.

Das Wichtigste in Kürze
- Karin Keller-Sutter hat mit Donald Trump gesprochen.
- Vor Ablauf der Zoll-Frist wurde keine Einigung über die Absichtserklärung gefunden.
- Kurz vor Ablauf verkündete Washington dann den neuen Zollsatz: 39 Prozent.
- Dieser soll am 7. August in Kraft treten.
Kurz vor Ablauf der Verhandlungsfrist verkündet das Weisse Haus den Zoll-Hammer: Für Importe aus der Schweiz in die USA fallen Zölle von 39 Prozent an. Dies geht aus einer vom Weissen Haus veröffentlichten Liste hervor. Zuvor war noch die Rede von 31 Prozent.
Der neue Zollsatz wird aber nicht ab dem 1. August gelten, sondern ab dem 7. August. Ein hochrangiger Regierungsbeamter begründet die Verzögerung damit, dass man den Zollbehörden Zeit geben wolle, das neue System «umzusetzen».
Bundesrat: «Grosses Bedauern»
Der Bundesrat hat laut dem Finanzdepartement die von den USA genannten Zusatzzölle «mit grossem Bedauern» zur Kenntnis genommen. Die Schweiz strebt weiterhin eine Verhandlungslösung mit den USA an, wie der Sprecher des Departements mitteilte.$
Der von US-Präsident genannte Zusatzzoll von 39 Prozent weiche «deutlich» vom Entwurf einer gemeinsamen Absichtserklärung ab, schrieb der Kommunikationsverantwortliche des Eidgenössischen Finanzdepartements, Pascal Hollenstein, am Freitagmorgen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Dass die USA – trotz der Fortschritte in den bilateralen Gesprächen und der «von Beginn weg sehr konstruktiven Haltung der Schweiz» – die unilateralen Zusatzzölle «in erheblicher Höhe gegenüber Importen aus der Schweiz anwenden wollen», nehme der Bundesrat mit grossem Bedauern zur Kenntnis.
Die Schweiz stehe weiterhin mit den verantwortlichen Stellen in den USA in Kontakt. Der Bundesrat wird laut Hollenstein die neue Sachlage analysieren und über das weitere Vorgehen entscheiden.
Keller-Sutter telefonierte gestern noch mit Trump
Am Vorabend sprach Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter noch mit US-Präsident Donald Trump.
Ich hatte heute ein letztes Gespräch mit US-Präsident Trump vor dem Ablauf der Frist für die US-Zölle. Für den Präsidenten steht das Handelsdefizit im Vordergrund. Es konnte keine Einigung über die zwischen der Schweiz und den USA verhandelte Absichtserklärung gefunden werden. pic.twitter.com/qXwPCueovY
— Karin Keller-Sutter (@keller_sutter) July 31, 2025
Für Trump stehe das Handelsdefizit im Vordergrund, schreibt die Bundesrätin auf X, vormals Twitter. Über die zwischen der Schweiz und den USA verhandelte Absichtserklärung konnte keine Einigung gefunden werden.
Kurz darauf sagte ein Sprecher des Finanzdepartements gegenüber SDA, dass unklar sei, welche Zölle gelten würden. Dies sei von der amerikanischen Seite offen gelassen worden, so der Sprecher weiter.
In der Exekutivorder, die das Weisse Haus veröffentlicht hat, schreibt Trump, dass einige Partner einem Abkommen zugestimmt hätten. Andere seien kurz davor. Und wieder andere hätten trotz Verhandlungen keine Bedingungen angeboten, die die Ungleichgewichte ausreichend berücksichtigten.
Mit den 39 Prozent erhielt die Schweiz einen der höchsten Zollsätze. Von den 61 auf der Liste erwähnten Ländern und Territorien haben einzig Laos, Myanmar und Syrien einen leicht höheren Satz. Auf Güter aus der EU werden dank dem ausgehandelten Abkommen mit 15 Prozent belastet.
Von 31 Prozent auf 39 Prozent
Im April hatte Trump Importzölle von 31 Prozent auf Waren aus der Schweiz angekündigt. In der Woche darauf traten diese kurzzeitig in Kraft, bevor Trump sie – wie die zusätzlichen Zölle für fast alle anderen Staaten – zunächst für 90 Tage aussetzte.
Später verlängerte die US-Regierung die Frist für Verhandlungen bis zum 1. August. In Kraft blieb aber ein genereller zusätzlicher Zoll von zehn Prozent.
Beobachtern in Washington hatten zuvor auch einen Kompromiss mit einem Satz zwischen 15 und 20 Prozent für möglich gehalten.