Kritik: Karin Keller-Sutter hätte Trump «Rolex» schenken müssen
Bereits Ende Juli telefonierte Karin Keller-Sutter im Zollstreit mit Donald Trump – ohne Erfolg. Das Verhalten der Bundesrätin wird scharf kritisiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Karin Keller-Sutter versuchte schon im Juli, einen Deal im US-Zollstreit zu erreichen.
- Für ihr Verhalten bei Donald Trump wird die Bundesrätin kritisiert.
- Kritiker behaupten, sie «hätte nur mit einer goldenen Rolex auftauchen müssen».
Die USA senken ihre Zölle auf 15 Prozent für Waren aus der Schweiz. Guy Parmelin und weitere Vertreter aus Politik und Wirtschaft waren für diese Verhandlungen bei Donald Trump in Washington zu Besuch.
Mit im Gepäck hatte die Schweizer Delegation für diese erfolgreichen Gespräche auch reichlich Geschenke. So wurden dem US-Präsidenten etwa eine Rolex-Uhr und ein Goldbarren mit einer eingravierten Widmung übergeben.
Hätte eine Rolex schon im Juli geholfen?
Nicht gelungen war ein erfolgreicher Zolldeal hingegen Karin Keller-Sutter. Die Bundesrätin telefonierte bereits Ende Juli mit Trump. Angestrebt wurde damals ein Zollsatz von zehn Prozent. Keller-Sutter blieb aber ohne Erfolg: 39 Prozent auf Schweizer Güter wurden verhängt.
Auch deshalb steht Keller-Sutter zurzeit ziemlich in Kritik. Noch im Jahr 2023 wurde sie im Nachgang zur CS-Rettungsaktion von der «Financial Times» zu einer der einflussreichsten Frauen gekürt.
Nun aber tönt es in der britischen Zeitung anders. Kritiker behaupten darin nämlich, dass Trump zu besänftigen gewesen wäre. Keller-Sutter «hätte nur mit einer goldenen Rolex auftauchen und ihn bezaubern müssen», schreiben sie.
Keller-Sutter hat sich «oberlehrerhaft» benommen
Aus Trumps Umfeld hatte es nach dem Gespräch nämlich geheissen, die Bundesrätin habe sich «oberlehrerhaft» benommen. Man warf ihr vor, den richtigen Ton gegenüber ihm nicht gefunden zu haben. Statt auf Schmeicheleien setzte sie auf Argumente zum Handelsdefizit.
Die «Financial Times» kritisiert die Schweizerin jedoch nicht nur in ihrem Verhalten im Zollstreit mit Donald Trump. Auch ihre harten Linien bei der Bankenregulierung passt ihnen nicht.
Hier fordert die Tageszeitung von ihr etwas «Mitgefühl» mit der UBS. Denn die Grossbank sei für unser Land «ein riesiger Gewinn». Dies wird in Bezug auf das Finanzökosystem, die 35'000 Arbeitsplätze für Schweizer und die Steuern, die die Bank zahle, begründet.

















