Heute vor einem Jahr wurde die Schweizer Covid-App lanciert. Jetzt hat Epidemiologe Marcel Salathé «SwissCovid 2» angekündigt.
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Die SwissCovid-App gibt es seit einem Jahr. Jetzt hat Marcel Salathé Version 2 der App angekündigt – mit neuen Funktionen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Jahr wurde die Tracing-App «SwissCovid» lanciert.
  • Digital-Epidemiologe Marcel Salathé zieht auf Twitter eine Bilanz.
  • Gleichzeitig kündigt Salathé eine neue Tracing-App für die kommende Pandemie-Phase an.

Heute vor einem Jahr wurde die SwissCovid-App lanciert. Damals wurde die App als grosser Schritt in der Bekämpfung des Coronavirus präsentiert: Die Hoffnung war, dass die App wichtige Impulse im Contact Tracing und der Vermeidung von Infektionen liefern könnte.

Seitdem hat die Schweiz eine heftige zweite Welle erlebt, in der von der Tracing-App kaum die Rede war. Dennoch glaubt Marcel Salathé, EPFL-Professor für digitale Epidemiologie, an künftige Erfolge: Auf Twitter hat er eine neue App-Version für die kommende Lockerungs-Phase angekündigt.

Schwieriger Start für die App gegen das Coronavirus

Als SwissCovid eingeführt wurde, hatte die Schweiz die erste Welle gerade überstanden. Der beinahe infektionsfreie Sommer hatte begonnen. Damit hatte es die App schwer, Erfolge zu verbuchen.

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Holpriger Start für die Covid-App: Im Sommer gab es kaum Fälle des Coronavirus, zu Beginn der zweiten Welle versagte das Contact Tracing. - Keystone

Kritik übt Salathé in diesem Zusammenhang vor allem an den Behörden: Das ikonischste Statement zur App stammt ausgerechnet vom nicht besonders Digital-affinen Bundesrat Ueli Maurer: SwissCovid hätte gewiss besser beworben werden können als mit «ha kä Luscht, chume nöd drus».

SwissCovid 2 soll mehr können

Zu Beginn der zweiten Welle zeigte sich, dass die App nur ungenügend in die Contact-Tracing-Abläufe eingebunden war: Die Covid-Codes der App wurden oft erst mit Tagen Verzögerung von den Contact Tracern berücksichtigt. Salathé beruft sich auf Daten aus Grossbritannien, wo die Einbindung besser geklappt hat. Und glaubt, dass eine Covid-App in der kommenden Phase der Pandemie mehr bewirken kann.

Dafür soll nach einem Jahr noch einmal kräftig nachgebessert werden: Die App wird mit neuen Funktionen ausgestattet. SwissCovid 2 soll die Wiedereröffnung unterstützen. Dafür soll die App an Anlässe in Innenräumen angepasst werden. Hier geschieht die Aerosol-Übertragung des Coronavirus deutlich leichter als andernorts – das soll die neue App berücksichtigen.

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Fahrplan noch nicht bekannt

Die Zweite App-Version kommt – dessen ist sich Salathé sicher. Die Details der verbesserten Funktionsweise bleiben allerdings noch unklar. Auch der Fahrplan steht noch nicht fest: Wann die neue App beim Contact-Tracing auf Events helfen kann, ist noch nicht klar.

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Marcel Salathé spricht im Sommer 2020 an einer Pressekonferenz des Bundes über die Covid-App. - Keystone

Vorbeugend räumt Salathé mit Datenschutzbedenken auf: Diese hätten sich bei der ersten Covid-App nicht bestätigt. Dabei soll es auch bleiben: «Der Privatsphären-Schutz wird sehr hoch sein, wie man sich das von SwissCovid gewohnt ist», verspricht Salathé auf Twitter.

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