Auch die Polizei ist vom Coronavirus betroffen: Bei der Kapo Genf sind rund 60 Polizisten in Quarantäne. Was wären die Konsequenzen im Ernstfall?
Coronavirus Polizei
Bei massivem Personalmangel werden bei den Polizeien Bagadelldelikte nicht mehr verfolgt. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Kanton Genf waren vergangene Woche 100 Polizisten in Quarantäne.
  • Aktuell kann der polizeiliche Betrieb in allen Kantonen regulär aufrechterhalten werden.
  • Kommt es zu massivem Personalmangel, würden einige Delikte nicht mehr verfolgt.

In Deutschland sind rund 1000 Polizisten in Quarantäne. Wie sieht es in der Schweiz aus?

Die meisten Kantonspolizeien geben sich wortkarg, wenn es um genaue Zahlen geht. «Wir geben hier grundsätzlich keine näheren Auskünfte», erklärt Isabelle Wüthrich, Mediensprecherin der Kapo Bern. Doch fest steht: Im Vergleich zu früheren Varianten stelle man bei Omikron eine höhere Anzahl Infektionen fest.

Polizisten Bern
Die Kantonspolizei Bern im Einsatz. - keystone

Redefreudiger ist die Kantonspolizei Waadt. Hier befinden sich derzeit 13 Polizisten in Isolation oder Quarantäne. Die exakt selbe Anzahl Personal ist im Kanton St.Gallen in Quarantäne.

Personalengpässe verzeichne man keine. Im Falle übermässig vieler Ansteckungen würden jedoch Massnahmen getroffen.

Kommt bald der Freipass für Kiffer?

Nach Absprache mit diversen Behörden würden Einsätze bei Bagatelldelikten nicht mehr durchgeführt. Die Rede ist von Ruhestörungen oder Entgegennahme von Anzeigen bei einem Velodiebstahl. Laut offizieller Definition fällt hier auch der Cannabis-Konsum darunter. Dasselbe gilt bei der Luzerner Polizei.

Auch die Kapo Aargau verzeichnet rund ein Dutzend Quarantäne- respektive Isolationsfälle. Am schlimmsten scheint es aber den Kanton Genf zu treffen.

Per aktuellem Stand befinden sich 57 Polizei-Angehörige in Quarantäne, weitere fünf sind positiv auf Corona getestet worden. Am 6. Januar waren es sogar fast 100 Polizisten in Quarantäne und 15 in Isolation.

Ob bei massivem Personalmangel auch in Genf Bagatelldelikten bald nicht mehr nachgegangen wird? Der Kanton wäre dann das Kiffer-Paradies schlechthin. Aktuell, so die Rückmeldungen der verschiedenen Kantonspolizeien, ist aber noch alles beim Alten.

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