In der Schweiz sind inzwischen 432 Personen am Coronavirus gestorben, 18'267 sind infiziert. Der Bundesrat hat die «ausserordentliche Lage» ausgerufen.
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Daniel Koch während einer Pressekonferenz zum Coronavirus in Bern. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Coronavirus breitet sich in der Schweiz aus. Erfahren Sie alle News im Ticker.
  • 18'267 Personen wurden bisher positiv getestet, 432 sind verstorben.
  • Neue Zahlen vom 2. April: +1128 Infizierte, +54 Tote innerhalb von 24 Stunden.
  • Unter 058 463 0000 hat das BAG eine Hotline aufgeschaltet.

Hier gibt es die aktuellsten Corona-News!

20.08: Hausangestellte wie Babysitter, Reinigungshilfen oder Pflegepersonen leiden besonders unter der Coronavirus-Krise. Am Arbeitsplatz sind viele ungenügend geschützt. Andere werden über Nacht entlassen. In Genf verlangt die Gewerkschaft SIT nun Schutzmassnahmen.

Damit könne das Existenzminimum garantiert werden, hiess es an einer Video-Medienkonferenz von SIT (Syndicat interprofessionel des travailleuses et travailleurs) vom Donnerstag. Seit dem 16. März hat die Gewerkschaft nach eigenen Angaben rund 100 Anrufe von Hausangestellten erhalten, die entlassen worden sind oder über Nacht ihre Arbeit verloren haben.

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Rechtlich gelten Privathaushalte als Arbeitgeber, wenn sie eine Putzfrau beschäftigen. (Symbolbild) - Keystone

Ihre Arbeitgeber kündigten Haushalts- oder Kinderbetreuungsdienste, weil sie eine Ansteckung befürchteten oder selbst im Home-Office tätig oder von Kurzarbeit betroffen seien, sagte Gewerkschaftssekretärin Mirella Falco.

«Haushaltshilfen, die Kinder, kranke oder ältere Menschen betreuen, gehen mit Angst im Bauch zur Arbeit», sagte sie. «Angst, das Haus zu kontaminieren, in dem sie arbeiten oder krank zu werden und ohne Einkommen dazustehen. Sie befinden sich deswegen in extremer Notlage.»

Allein im Kanton Genf wird die Zahl der Hausangestellten auf 8000 bis 10'000 geschätzt. Viele sind von ihnen Migrantinnen und Migranten.

18.30: Bis mindestens am 19. April bleiben alle Schweizer Schulen geschlossen. Noch ist unklar, wie es danach weitergehen soll – eine Ausweitung des Schulverbots ist nicht ausgeschlossen. Es wurden bereits Stimmen laut, die auf eine Wiederholung des Schuljahres hindeuteten. In einem Interview mit der «NZZ» meinte Sarah Knüsel, oberste Zürcher Schulleiterin: «Sollte der Unterrichtsstopp bis zu den Sommerferien ausgeweitet werden, müssen wir uns überlegen, ob wir nicht alle Schüler ein Jahr zurücksetzen.»

Wie eine Umfrage von Nau.ch bei verschiedenen kantonalen Volksschulen zeigt, ist diese Idee mittlerweile vom Tisch. «Das aktuelle Schuljahr wird sicher als absolviertes Schuljahr angerechnet», heisst es auf Anfrage bei der Luzerner Volksschulbildung. Eine Wiederholung stehe weder im Kanton Luzern, noch in anderen Kantonen zur Diskussion.

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Eine Wiederholung des Semesters aufgrund des Coronavirus ist vom Tisch. (Symbolbild) - Keystone

Dies bestätigen sogleich zwei weitere Kantone: «Die Schüler im Kanton Graubünden werden das laufende Schuljahr abschliessen, sei das mit Präsenz- oder Fernunterricht.» Eine Wiederholung der Klasse stehe nicht zur Diskussion. Gleiches gilt für den Kanton Zürich: «Dass alle Schüler das Schuljahr wiederholen müssen, ist kein Thema», so Regierungsrätin Silvia Steiner.

Eine Verlängerung des Fernunterrichts scheint hingegen wahrscheinlich: «Wir beobachten die Situation laufend und werden je nach Entwicklung der Lage die entsprechenden Massnahmen ergreifen», meint Steiner. In Luzern rechnet man bereits mit einer Verlängerung der Verfügung. «Offenbar benötigen die entsprechenden Massnahmen doch längere Zeit, bis sie vollständig greifen», sagt Charles Vincent von der Luzerner Volksschulbildung.

16.20: In einem Tweet zieht der grüne Nationalrat Bastien Girod eine sogenannte «Durchseuchung der Jungen» in Erwägung. Er begründet den Gedanken mit der tiefen Hospitalisierungsquote.

Grüne
Grüne-Nationalrat Bastien Girod stösst die Debatte zur «Durchseuchung der Jungen» an. - Screenshot Twitter

CVP-Präsident Gerhard Pfister– erfahrungsgemäss angriffig auf Twitter – hat dafür kein Gehör.

CVP
Von einer Durchseuchung hält der CVP-Chef herzlich wenig. - Screenshot Twitter

Eine Durchseuchung meint per Definition den Verbreitungsgrad einer endemischen Infektionskrankheit, im aktuellen Fall des Coronavirus.

Auch Englands Premier Boris Johnson war zu Beginn der Pandemie Verfechter dieser Strategie, bevor er davon abkam. Das BAG hingegen zeigte sich bisher wenig begeistert von der Strategie.

14.00: 54 neue Todesfälle und 1128 Neuinfizierte in der Schweiz. Nachdem das BAG heute Mittag die neusten Zahlen veröffentlichte, sprechen nun Fachexperten an der Pressekonferenz in Bern zu den Entwicklungen. Hier gelangen Sie zum Livestream und Live-Ticker.

13.50: «An alle, die gerne über Ostern ins Tessin fahren, bitte machen Sie das in diesem Jahr nicht», appellierte Bundesrat Alain Berset schon letzte Woche. Nun schliessen sich dem auch Tessiner Parlamentarier und Ärzte an. Halten sich die Deutschschweizer am nächsten Wochenende nicht daran, könnte an Ostern die Sperre des Gotthardtunnels drohen.

Auch der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani hat auf Radio SRF vor Reisen in den Südkanton gewarnt. Es sei nicht der Moment, das Tessin zu besuchen.

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Der Tessiner Kantonsarzt Giorgio Merlani an einer Medienkonferenz zur Coronavirus-Krise in Bellinzona. - keystone/Kanton Tessin/Elizabeth La Rosa

Die Tessiner Spitäler seien nahe an der Auslastung, sagte Merlani am Donnerstag in der Sendung «Rendez-vous». «Es gibt nur noch knapp Plätze in den Spitälern, und wir können es uns nicht leisten, auch noch den Touristen Plätze zur Verfügung zu stellen.»

Insbesondere auf den Intensivstationen hätte es nicht mehr viele freie Betten. «Wir wünschen uns, dass die Deutschschweizer unsere Täler und Rustici kennenlernen und nicht unsere Intensiv- und Notfallstationen», resümierte Merlani.

13.26: Die Stadt Zürich bezahlt wegen der Corona-Krise anstelle der Eltern die Kita-Beiträge. Die Regelung gilt rückwirkend ab Mitte März bis Ende April, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte.

Mit dem Entscheid müssen Eltern, die ihre Kinder wegen der Coronavirus-Krise derzeit nicht in die Kita bringen können, die Kosten für den Betreuungsplatz nicht bezahlen, wie die Stadt schreibt. Dies gelte auch für 30 private Horte und Mittagstische.

Die Regelung gelte rückwirkend ab dem 16. März für rund 350 Kindertagesstätten und 90 Tagesfamilien. Voraussetzung sei eine bestehende Vereinbarung mit dem Sozialdepartement der Stadt. Kitas in der Stadt Zürich, die noch keine solche Vereinbarung abgeschlossen hätten, könnten dies gemäss Mitteilung nachholen.

13.05: Das BAG hat soeben die neuen Zahlen publiziert. Aktueller Stand sind 18'267 laborbestätigte Fälle, 1128 mehr als am Vortag. Die Todeszahlen steigen von 378 auf 432, also um 54 weitere Todesfälle.

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Die am Donnerstag publizierten Zahlen des BAG zum Coronavirus. - Screenshot Twitter
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