Nachfrage nach Corona-Krediten für KMU nimmt ab

Seit einer Woche können KMU bei Schweizer Banken sogenannte Covid-Überbrückungskredite beantragen. Der Bundesrat will so verhindern, dass während der Corona-Krise gesunde Unternehmen Konkurs gehen.

Die Nachfrage ist vorhanden: Gemäss Wirtschaftsminister Guy Parmelin wurden bereits Kredite im Umfang von 10,6 Milliarden Franken den Unternehmen gewährt.

Während den ersten Tagen wurden die Banken mit Anträgen überhäuft. Die UBS verzeichnete letzten Donnerstagvormittag über 3000 Anfragen, Credit Suisse und Postfinance rund 2000 Gesuche.

Mittlerweile hat sich die Lage etwas beruhigt. «Die Nachfrage ist immer noch beträchtlich, gegenüber den ersten Tagen aber deutlich zurückgegangen», sagt Anita Greil, Sprecherin der UBS. Stand Mittwochmorgen wurden bei der grössten Bank der Schweiz 19'000 Anträge gestellt.

Gleiches gilt auch für die Credit Suisse. Die Grossbank hat über 9100 Kredite ausbezahlt, mit einem Volumen von 1,5 Milliarden Franken. «Die Nachfrage nach Krediten der Fazilität 1 (Beträge bis 0,5 Millionen Franken, Anm. d. Red.) ist nach wie vor sehr gross, hat aber nicht mehr das gleiche Ausmass wie Donnerstag und Freitag letzte Woche», sagt Sprecher Andreas Kern. Eine Auszahlung erfolge in den meisten Fällen innert 30 Minuten.

Ähnlich klingt es bei Postfinance. «Die Nachfrage hat etwas nachgelassen», bestätigt Sprecher Johannes Möri. Ergänzt aber: «Wir erhalten aber noch immer mehr als 1'000 Anträge pro Tag.» Die Post-Tochter hat innert einer Woche 8200 Kreditanträge bewilligt.

Laut Möri wurde nur ein tiefer einstelliger Prozentbereich der Gesuche abgelehnt. «Hauptgründe sind, dass die Firma nach dem 1. März 2020 gegründet wurde oder der Antragsteller kein Kunde von Postfinance ist.»

Bei der Zürcher Kantonalbank sind seit letzter Woche über 6000 Anträge für Covid-Kredite eingegangen. «Nachdem am letzten Donnerstag sehr viele Kreditanfragen eingegangen sind, ist die Anzahl der Anträge in den Folgetagen merklich zurückgekommen, aber immer noch auf hohem Niveau», sagt Sprecherin Katharina Andres.

Von einer nach wie vor hohen Niveau spricht man bei der Raiffeisen. «Bis anhin war Montag der intensivste Tag – es wurden rund 3000 Anträge verarbeitet und ausbezahlt», erklärt Sprecher Joël Grandchamp. Die beiden Tage darauf wurden jeweils über 2000 Anträge verarbeitet und ausbezahlt. Unter dem Strich hat die Genossenschaftsbank 15'000 Anträge erhalten.

Covid-Übergangskredite werden bis zu 500'000 Franken komplett vom Bund gebürgt. Bei höheren Beträgen bis 20 Millionen Franken bürgt der Bund noch zu 85 Prozent.