Forscher der Universität Giessen (D) haben eine neue Schwachstelle am Coronavirus entdeckt. Antivirale Medikamente könnten nun bald gezielt dagegen angreifen.
Coronavirus Forschung
Forschende der Universität Giessen haben am Coronavirus eine neue Schwachstelle gefunden. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein internationales Forschungsteam hat eine neue Schwachstelle des Coronavirus entdeckt.
  • Ein bestimmtes Enzym könnte zum Angriffspunkt für antivirale Medikamente werden.
  • Dadurch würden sich weitere Ansteckungen verhindern lassen.

Vor einem Jahr nahm die Corona-Pandemie in der Schweiz seinen Lauf. Mittlerweile scheint das Virus kaum mehr wegzudenken. Doch auch Sars-CoV-2 hat seine Schwachstellen und ist angreifbar.

Die sogenannte RNA-Polymerase ist eine solche Schwachstelle, welche sich Forscher der Universität Giessen (D) nun zunutze machen. In Kooperation mit Wissenschaftlern aus Marburg (D), den Niederlanden und Russland haben sie den Enzymbestandteil als möglichen Angriffspunkt identifiziert.

Die Wissenschaftler gingen auf die Erbsubstanz der Coronaviren ein, die aus Ribonukleinsäure (RNA) besteht. Das Virus vermehrt sich, indem es die RNA durch eine Polymerase – ein Enzym – kopiert.

Studie könnte zu neuen antiviralen Medikamenten beitragen

Die RNA-Polymerasen des Coronavirus besitzen laut der Universität Giessen eine zusätzliche Protein-Domäne. Dieses wird als NiRAN bezeichnet und findet man ausschliesslich in Nidovirales-Viren – zu denen auch das Coronavirus gehört.

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Das ist der Urheber der Lungenkrankheit: Das Coronavirus unter dem Mikroskop. - Keystone

In der Studie konnten die Forschenden laut John Ziebuhr zeigen, dass die «zusätzliche Domäne essenziell für die Virusreplikation ist». Die Ergebnisse dazu wurden in der renommierten Fachzeitschrift «PNAS» veröffentlicht. «Die Studie bietet einen möglichen Angriffspunkt für die Entwicklung neuer antiviraler Medikamente», erklärt der Professor.

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