Forscher haben in einer Studie erfolgreich die Vermehrung des Coronavirus gestoppt. Erreicht wurde dies mit der Crispr-Methode.
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Die Vermehrung des Coronavirus soll sich laut einer Studie mit der Crispr-Methode stoppen lassen. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Studie kann die Vermehrung des Coronavirus in einer Zelle gestoppt werden.
  • Die Forscher verwendeten dazu die Crispr-Methode.
  • Bislang wurde diese jedoch nur unter Laborbedingungen getestet.

Australischen Wissenschaftlern ist es gelungen, die Vermehrung des Coronavirus Sars-Cov-2 in einer infizierten Zelle zu stoppen. Dies mithilfe einer Methode auf Grundlage der Gen-Schere Crispr.

Dies geht aus einer am Dienstag in der Fachzeitschrift «Nature Communications» veröffentlichten Studie hervor. Langfristig könnte damit eine bessere Behandlung von Covid-19-Patienten möglich werden. Dies laut dem Team um Sharon Lewin vom australischen Peter Doherty Institute for Infection and Immunity.

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Eine Darstellung des Coronavirus. (Symbolbild) - Pixabay

Die Wissenschaftler nutzten eine Form der Gen-Schere Crispr, mit der gezielt Teile des Erbguts ausgeschnitten und ersetzt werden können. Für ihre Versuche unter Laborbedingungen setzten sie das Enzym Crispr/Cas13b ein. Dieses bindet bestimmte RNA-Sequenzen des Coronavirus. Und schaltet jenen Teil aus, den das Virus zur Vervielfältigung in der infizierten Zelle benötigt.

«Sobald das Virus erkannt wird, wird das Crispr-Enzym aktiviert und zerschneidet das Virus», erklärte Lewin. Die Methode funktioniert nach ihren Angaben sowohl bei Teilen des Virus, «die sehr stabil sind und sich nicht verändern». Als auch bei jenen, «die stark veränderbar sind».

Crispr-Methode gegen Vermehrung wirkt auch bei Varianten

So erwies sich die Technik auch bei Virusvarianten wie der Alpha-Mutante als wirksam. Bislang wurde die Crispr-Methode gegen die Vermehrung jedoch nur unter Laborbedingungen getestet. Das Team hofft nun, sie auch an Tieren erproben zu können.

Es gibt bisher nur wenige und auch nur teilweise wirksame Behandlungsmöglichkeiten für Covid-19. «Wir brauchen immer noch bessere Behandlungen für Menschen, die wegen Covid-19 im Krankenhaus sind», sagte Lewin. «Unsere derzeitigen Möglichkeiten sind hier begrenzt und reduzieren das Sterberisiko bestenfalls um 30 Prozent.»

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Weltweit laufen etliche Forschungen und Studien zur Bekämpfung des Coronavirus. (Symbolbild) - Keystone

Die Verwendung der Crispr-Methode in der allgemeinen Medizin sei zwar wahrscheinlich noch «Jahre, nicht Monate» entfernt, sagte Lewin. Dennoch könne sie sich im Kampf gegen Corona als nützlich erweisen.

Die ideale Behandlung wäre laut der Forscherin ein einfaches antivirales Medikament, das schnellstmöglich nach einem positiven Corona-Test eingenommen wird. Dies, um einem schweren Verlauf vorzubeugen. Die Forscher hoffen laut Lewin mit ihren Erkenntnissen zur Entwicklung eines solchen günstigen, oralen Medikaments beizutragen.

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