Australischer Elektrozug lädt sich beim Fahren selbst auf

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Australien,

Der Infinity Train ist ein Elektrozug, der seine Batterie während der Fahrt selbst auflädt. Der Zug benötigt nur für seine Jungfernfahrt Energie.

Fortescue Metals Group Zug
In Australien lädt ein Zug seine Batterien während der Fahrt komplett selbst auf. - Fortescue Metals Group

Das Wichtigste in Kürze

  • In Australien gibt es einen Zug, der seine Batterien beim Fahren komplett selbst auflädt.
  • Er setzt dabei auf die Rückgewinnung von Energie beim Bremsen, wenn er bergab fährt.
  • Zum Einsatz kommt der Zug für den Transport von Erz aus einer Mine zum Hafen.

Endlos fahren, ohne jemals die Batterie aufladen zu müssen: Das ist der Traum eines jeden E-Auto-Fahrers.

In Australien wird dieser Traum nun offenbar wahr. Der Infinity Train – zu Deutsch: Endlos-Zug – muss nur einmal vor seiner Jungfernfahrt extern aufgeladen werden. Danach erzeugt er alle Energie, die er benötigt, ganz einfach selbst.

Die Bedingungen, unter denen dieser Zug fährt, sind allerdings besonders. Zum Einsatz kommt er für die Fortescue Metals Group. Diese betreibt in Westaustralien Minen.

Das dort abgebaute Erz muss zu einem 620 Kilometer entfernten Hafen transportiert werden. Bisher wurden dafür Diesellokomotiven eingesetzt. Künftig zieht eine E-Lok die Wagons, die ihre Batterie beim Fahren selbst lädt.

Batterien werden durch Rückgewinnung von Bremsenergie geladen

Aufgeladen werden die Batterien durch Rückgewinnung von Bremsenergie. Und gebremst wird auf der langen Fahrt zum Hafen sehr viel – nur so ist der Endlos-Zug überhaupt denkbar.

Diesellok
Die bisher eingesetzten Dieselloks verbrauchen rund 82 Millionen Diesel pro Jahr. (Symbolbild) - Depositphotos

Die Mine liegt nämlich sehr hoch. Bis zum Hafen geht es fast durchgängig bergab. Die Wagons werden oben an der Mine mit Erz vollgeladen. Die in Richtung Hafen durch Bremsen erzeugte Energie reicht aus, damit die leere Lok danach zurück zur Mine fahren kann.

Entwickelt hat Fortescue Metals Group den Endlos-Zug gemeinsam mit Williams Advanced Engineering. Der Prototyp hat nun seine erste, etwa 1100 Kilometer lange Fahrt von Perth in die Pilbara-Region erfolgreich absolviert.

Unternehmen will jährlich 82 Millionen Liter Diesel einsparen

Für das Bergbauunternehmen ist der Infinity Train nicht nur ökologisch nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich zuhöchst interessant. Jährlich könnte der Dieselverbrauch von 82 Millionen Litern auf Null gesenkt werden.

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Bis 2030 sollen vier der Routen mit den innovativen regenerativen Zügen ausgestattet werden. Dadurch möchte die Fortescue Metals Group etwa 235'200 Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr einsparen.

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Kommentare

User #3659 (nicht angemeldet)

Nun die Techniker haben bestimmt gut gerechnet. Ein leerer Zug fährt bergauf und ein beladener Zug bergab. Rein theoretisch dürfte das passen. Die Praxis wird es beweisen. Das gleiche Prinzip nutzen auch schon Bergwerke mit ihren "Riesentransportern".

User #5378 (nicht angemeldet)

Und wie oft geht es im flachen Australien „Berg ab“ 🤭🤭🤭

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