Aufgrund der Corona-Pandemie wurden weniger Tuberkulose-Patienten behandelt. Auch die Anzahl HIV-Tests ist massiv zurückgegangen.
Tuberkulose
Das Coronavirus nimmt so viel Kapazität in Anspruch, dass Patienten anderer Krankheiten leiden. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie hat verheerende Wirkungen auf andere tödliche Krankheiten.
  • So werden weniger Tuberkulose-Patienten behandelt.
  • Bei Aids werden weniger Tests gemacht und weniger Leute mit Präventionskampagnen erreicht.

Die Covid-19-Pandemie wirkt sich katastrophal auf den Kampf gegen andere tödliche Krankheiten aus. Das berichtete der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria am Mittwoch in Genf. Betroffen seien vor allem Tuberkulose- und Aids-Patienten.

Bei beiden Krankheiten sei die Zahl der Behandlungen und Tests infolge der Pandemie deutlich gesunken. «Die Covid-19-Pandemie hatte verheerende Auswirkungen auf den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria im Jahr 2020.»

Tuberkulose
Tuberkulose konnte wegen Corona, nur gering behandelt werden. - dpa

Die Organisation mobilisiert und investiert eigenen Angaben zufolge jährlich mehr als vier Milliarden US-Dollar. Diese werden zur Unterstützung von Programmen, die von lokalen Experten in mehr als 100 Ländern durchgeführt werden, eingesetzt.

Bis August 2021 seien bereits 3,3 Milliarden US-Dollar für Aids-, Tuberkulose- und Malariaprogramme bewilligt worden. Im vergangenen Jahr waren es 4,2 Milliarden US-Dollar (3,55 Milliarden Euro). Zusätzlich habe man 980 Millionen US-Dollar genehmigt, um auf Covid-19 zu reagieren.

Tuberkulose: Weniger Tests und Behandlungen

Dem Bericht zufolge sank die Zahl der gegen Tuberkulose behandelten Menschen in den unterstützten Ländern um 19 Prozent. Auch die Zahl der Menschen, die mit Aids-Präventionsprogrammen erreicht worden seien, sei im Vergleich zu 2019 um 11 Prozent zurückgegangen.

Die Zahl der HIV-Tests sei um 22 Prozent zurückgegangen, was den Beginn einer Behandlung in den meisten Ländern verzögert habe. Der Kampf gegen Malaria sei durch Covid-19 nicht ganz so stark betroffen gewesen, hiess es weiter. Allerdings sei die Zahl der getesteten Malariaverdachtsfälle um 4,3 Prozent zurückgegangen.

Der Globale Fonds wirbt weltweit Gelder ein, verwaltet und investiert sie. Die Zahl der durch Aids, Tuberkulose und Malaria verursachten Todesfälle ging in den unterstützten Ländern um 46 Prozent zurück.

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