HIV

HIV und AIDS in Deutschland wieder auf dem Vormarsch

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Deutschland,

Die Zahl der Menschen, die sich in Deutschland mit HIV infizieren, steigt wieder an. Experten zeigen sich nicht nur am Welt-AIDS-Tag alarmiert.

HI-Virus AIDS
Trotz guter Therapiemöglichkeiten können HIV und AIDS nach wie vor tödlich enden, wenn sie zu spät entdeckt werden. (Symbolbild) - Keystone

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland ist 2024 auf etwa 2'300 gestiegen, rund 200 mehr als 2023, so das Robert-Koch-Institut. Viele Infektionen würden demnach erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was die Aidshilfe als Alarmzeichen bewertet.

Rund drei Viertel der Betroffenen seien Männer, 27 Prozent Frauen. Das mittlere Alter bei Diagnose liege bei 39 Jahren, so das RKI in seiner Veröffentlichung am Welt-AIDS-Tag.

Die Neuinfektionen konzentrierten sich vor allem auf Männer, die Sex mit Männern haben, mit rund 1'300 neuen Fällen. Auch bei injizierendem Drogengebrauch und heterosexuellen Kontakten seien die Infektionen angestiegen, so das RKI.

Sorge wegen später Diagnosen

Rund 32 Prozent der Diagnosen seien erst bei einem fortgeschrittenen Immundefekt erfolgt. Dies verdeutliche laut dem Portal «Hivandmore» einmal mehr die Bedeutung von Präventionsarbeit mit Blick auf HIV und AIDS.

Hast du schon mal gezielt einen AIDS-Test gemacht?

Die Deutsche Aidshilfe kritisiert Kürzungen im Bereich Prävention und Drogenhilfe als Ursache für die steigenden Zahlen. Sylvia Urban vom DAH-Vorstand fordert verstärkte und angepasste Massnahmen, um die Infektionszahlen zu senken, so «Gesundheit Adhoc».

Die medizinische Versorgung in Deutschland sei gesichert, jedoch nehme die Diskriminierung von Infizierten zu, warnt der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung.

AIDS muss nicht mehr tödlich sein

Weltweit leben 41 Millionen Menschen mit HIV. Der Welt-AIDS-Tag wurde 1988 ins Leben gerufen und findet jährlich am 1. Dezember statt.

AIDS Schleife
Der Welt-AIDS-Tag wird jährlich am 1. Dezember begangen. (Symbolbild) - Keystone

Er ehrt Verstorbene und betont Solidarität. Das Motto 2025 lautet «Rethink. Rebuild. Rise.».

Die heutigen Therapiemöglichkeiten sind gut, Experten gehen davon aus, dass AIDS bis 2030 beendet sein könnte. Kürzungen im medizinischen und Hilfssektor gefährden dieses Ziel jedoch massiv.

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Kommentare

User #1294 (nicht angemeldet)

Dank der neuen Medikamente ist AIDS kein Schreckgespenst mehr und darum sind Viele sorglos und schützen sich nicht mehr.

User #6492 (nicht angemeldet)

HIV/Aids global: 2024 lebten weltweit 40,8 Millionen Menschen mit HIV. 87 % wussten von ihrer HIV-Infektion. 5,3 Millionen Menschen wussten nichts von ihrer HIV-Infektion. 31,6 Millionen (77%) hatten Zugang zu HIV-Medikamenten. 1,3 Millionen Menschen infizierten sich 2024 weltweit neu mit HIV. 630.000 Menschen starben im Zusammenhang mit ihrer HIV-Infektion.

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