HIV und AIDS in Deutschland wieder auf dem Vormarsch
Die Zahl der Menschen, die sich in Deutschland mit HIV infizieren, steigt wieder an. Experten zeigen sich nicht nur am Welt-AIDS-Tag alarmiert.

Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Deutschland ist 2024 auf etwa 2'300 gestiegen, rund 200 mehr als 2023, so das Robert-Koch-Institut. Viele Infektionen würden demnach erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, was die Aidshilfe als Alarmzeichen bewertet.
Rund drei Viertel der Betroffenen seien Männer, 27 Prozent Frauen. Das mittlere Alter bei Diagnose liege bei 39 Jahren, so das RKI in seiner Veröffentlichung am Welt-AIDS-Tag.
Die Neuinfektionen konzentrierten sich vor allem auf Männer, die Sex mit Männern haben, mit rund 1'300 neuen Fällen. Auch bei injizierendem Drogengebrauch und heterosexuellen Kontakten seien die Infektionen angestiegen, so das RKI.
Sorge wegen später Diagnosen
Rund 32 Prozent der Diagnosen seien erst bei einem fortgeschrittenen Immundefekt erfolgt. Dies verdeutliche laut dem Portal «Hivandmore» einmal mehr die Bedeutung von Präventionsarbeit mit Blick auf HIV und AIDS.
Die Deutsche Aidshilfe kritisiert Kürzungen im Bereich Prävention und Drogenhilfe als Ursache für die steigenden Zahlen. Sylvia Urban vom DAH-Vorstand fordert verstärkte und angepasste Massnahmen, um die Infektionszahlen zu senken, so «Gesundheit Adhoc».
Die medizinische Versorgung in Deutschland sei gesichert, jedoch nehme die Diskriminierung von Infizierten zu, warnt der saarländische Gesundheitsminister Magnus Jung.
AIDS muss nicht mehr tödlich sein
Weltweit leben 41 Millionen Menschen mit HIV. Der Welt-AIDS-Tag wurde 1988 ins Leben gerufen und findet jährlich am 1. Dezember statt.

Er ehrt Verstorbene und betont Solidarität. Das Motto 2025 lautet «Rethink. Rebuild. Rise.».
Die heutigen Therapiemöglichkeiten sind gut, Experten gehen davon aus, dass AIDS bis 2030 beendet sein könnte. Kürzungen im medizinischen und Hilfssektor gefährden dieses Ziel jedoch massiv.
















