Laut einer Studie ist Regenwasser mit langlebigen Chemikalie verseucht und hat deshalb nicht Trinkwasserqualität.
Chemikalie
Sieht zwar sauber aus, doch Regenwasser hat nicht Trinkwasserqualität. - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut einer Studie ist das Regenwasser überall auf der Welt stark mit Chemikalien belastet.
  • Diese erhöhen das Risiko von Fettleibigkeit und bestimmter Krebssorten.
  • Ein Forscher meint: «Wir haben den Planeten unumkehrbar verseucht.»

Laut Ian Cousins und seiner Studie hat das Regenwasser auf der ganzen Welt keine Trinkqualität. Langlebige per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) «verseuchen» das Wasser sogar noch in der Arktis oder im Hochland von Tibet. Der Anteil der PFAS liegt «um das 14-fache höher» als die von der US-Umweltbehörde EPA empfohlenen Werte für Trinkwasser. Dies teilte der Hauptautor der Studie der Nachrichtenagentur AFP mit.

Die «ewigen Chemikalien» kommen in vielen Produkten wie Make-Up, Verpackungen oder Shampoos vor. Diese Chemikalien zerfallen nur sehr langsam und verbreiten sich deshalb auch nach Jahren in der Umwelt. Als Folge werde sie dann bei Messungen im Wasser oder in der Luft nachgewiesen.

Erde «unumkehrbar verseucht»

Studienleiter Cousins zufolge sind PFAS mittlerweile «so hartnäckig» und allgegenwärtig, dass sie nicht mehr von der Erde verschwinden werden. «Wir haben den Planeten unumkehrbar verseucht», sagte der Forscher. Cousins hatte für die Studie mit seinem Team seit dem Jahr 2010 gesammelte Daten untersucht. Er arbeitet als Professor an der Universität Stockholm.

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Chemikalien machen Regenwasser auf der ganzen Welt untrinkbar. - Pixabay

Die US-Umweltbehörde EPA hatte die in der Studie zum Abgleich genutzten empfohlenen Grenzwerte für PFAS erst kürzlich gesenkt. Der Grund seien neue Erkenntnisse, wonach die Chemikalien die Immunreaktion von Kindern auf Impfstoffe beeinträchtigten könnten, sagte Cousins.

PFAS reichern sich im menschlichen Körper an. Einige Studien kommen dabei zu dem Schluss, dass die Chemikalien Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben. Sie können auch zu Entwicklungsverzögerungen bei Kindern führen. Auch ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit sowie bestimmte Krebsarten wie Prostata-, Nieren- oder Hodenkrebs wird angeführt, ebenso wie erhöhte Cholesterinwerte.

Geben Sie auf die Umwelt Acht?

Cousins erklärte indes, im menschlichen Körper seien die PFAS-Werte in den vergangenen 20 Jahren deutlich zurückgegangen. Die Werte in der Umwelt seien hingegen gleichgeblieben.

Die Menschheit müsse lernen, mit der Verschmutzung durch PFAS zu leben, sagte Cousins angesichts der Studienergebnisse. Er mache sich «keine riesigen Sorgen» über die Auswirkungen auf die Folgen der Kontamination von Quellwasser oder Nahrung. Aber der Mensch habe die Umwelt so verschmutzt, dass der alltägliche Kontakt mit ihr «nicht wirklich sicher» sei.

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