Der Ukraine Krieg geht in den siebten Tag. Russland hat seine Kriegsaktivitäten intensiviert, und bereitet einen Grossangriff auf Kiew vor.
Ukraine Konflikt
Andrey Goncharuk, 68, luft durch ein von einem russischem Beschuss zerstörtes Wohngebiet in Gorenka bei Kiew. Im Ukraine Konflikt wird weiterhin erbittert gekämpft. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland nimmt die Ukraine immer stärker unter Beschuss.
  • Am Mittwochabend sollen erneut Friedensgespräche stattfinden.
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Am sechsten Invasionstag hat Russland seine Militäraktionen im Ukraine-Krieg intensiviert: Sumy, Charkiw und Kiew stehen unter starkem Beschuss, Wohnhäuser wurden beschädigt, Zivilisten getötet. Laut dem ukrainischen Verteidigungsminister wurden verbotene Vakuumbomben eingesetzt und belarussische Einheiten sollen ebenfalls eingegriffen haben. Unabhängig verifizieren lassen sich die Informationen nicht.

Hunderttausende Ukrainer sind geflüchtet, viele zurückgebliebene haben sich den Streitkräften angeschlossen. Präsident Selenskyj bittet um die Aufnahme in die EU und um Hilfe. Mehrere westliche Staaten schicken Waffen sowie Geld und haben Sanktionen beschlossen. Die Schweiz hat die Strafmassnahmen ebenfalls übernommen und schickt Hilfsgüter.

Hier halten wir Sie am Mittwoch, dem siebten Tag seit der Invasion, auf dem Laufenden. Die Ereignisse vom Dienstag lesen Sie hier.

Ukraine Krieg: Der Mittwoch im Ticker

02.25: In Kiew ist es in der Nacht zu Donnerstag zu mehreren schweren Explosionen gekommen. Der Agentur Unian zufolge wurde Luftalarm ausgelöst.

Die Bewohner seien aufgerufen worden, sofort Schutz zu suchen, hiess es. Auf Videos, die in sozialen Netzwerken geteilt wurden, waren mächtige Detonationen zu sehen. Zunächst war unklar, ob es sich etwa um einen Luftangriff handelt und was die Ziele gewesen sein könnten.

Ukrainische Medien berichteten zudem über Kämpfe in Vororten der Millionenstadt. Dabei soll ein russisches Flugzeug abgeschossen worden sein. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

Ukraine Krieg: Weltstrafgerichtshof ermittelt

01.45: Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) hat offizielle Ermittlungen zu Kriegsverbrechen in der von Russland angegriffenen Ukraine eingeleitet. Das teilte Chefankläger Karim Khan am Mittwochabend in Den Haag mit.

Bereits kurz nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine in der vergangenen Woche hatte der Ankläger erklärt, er beobachte die Lage eingehend. Am Montag kündigte er dann seine Absicht an, Ermittlungen einzuleiten. Diese beziehen sich nun den Angaben zufolge zunächst auf mögliche Verbrechen, die vor der Invasion Russlands begangen wurden.

01.35: Der Streamingdienst Spotify hat nach eigenen Angaben seine Niederlassung in Russland geschlossen und vom russischen Staat bezahlte Angebote entfernt.

Seit Kriegsbeginn habe Spotify «tausende Podcast-Folgen überprüft» und den Zugang zu Podcasts eingeschränkt, die von Medien mit Verbindungen zum russischen Staat betrieben werden. Sämtliche Inhalte der staatlichen Sender Russia Today und Sputnik seien entfernt worden.

01.30: Auch der japanische Autohersteller Toyota beobachtet die Lage in der Ukraine und zieht nun einen Schlussstrich. Der japanische Autoriese Toyota stellt die Produktion in seinem Werk im russischen St. Petersburg bis auf weiteres ein. Als Begründung gab der Konzern Störungen der Lieferkette an.

Sberbank-Tochter arbeitet in der Schweiz weiter

01.25: Die Tochtergesellschaft der von Sanktionen betroffenen russischen Grossbank Sberbank, Sberbank (Schweiz) AG, arbeitet nach eigenen Angaben wie gewohnt weiter.

Der Pressedienst der Bank in Moskau meldet, die Schweizer Tochtergesellschaft sei nicht Teil der Sberbank Europe Group. Diese wird von Sanktionen betroffen. Die Sberbank (Schweiz) AG verfüge über genügend Kapital und Vermögenswerte, um die Geschäftstätigkeit fortzuführen.

00.50: Die südukrainische Hafenstadt Mariupol ist nach Angaben von Bürgermeister Wadym Bojtschenko nach Luftangriffen ohne Wasser, Heizung und Strom.

«Heute war der härteste aller sieben Kriegstage», sagte Bojtschenko der Agentur Unian zufolge am Mittwoch. Die Energieversorgung der Stadt mit rund 440'000 Einwohnern sei beschädigt worden. «Morgen werden unsere Stadtwerke darangehen, die kritische Infrastruktur wiederherzustellen», sagte er.

00.45: Einen Tag nach der Ankündigung durch Präsident Joe Biden ist die Sperrung des US-Luftraums für russische Flugzeuge in Kraft getreten. Von dem Verbot seien Linien-, Charter- und Frachtmaschinen betroffen, erklärte das US-Verkehrsministerium am Mittwoch (Ortszeit).

Die Anordnung gilt demnach für alle Flugzeuge, die sich im Besitz eines russischen Staatsbürgers befinden. Auch Flieger, die von einem Russen geleast, gechartert oder betrieben werden sind betroffen.

23.55: Wegen des Kriegs in der Ukraine stoppt die Weltbank alle Projekte in Russland und in Belarus.

Die Organisation habe allerdings bereits seit 2014 keine Kredite oder Investitionen in Russland mehr genehmigt. Dies erklärte die Weltbank am Mittwoch. Seit Mitte 2020 habe es auch keine neuen Kredite für Belarus gegeben.

23.30: Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) trauert um eine ukrainische Mitarbeiterin. Die Frau sei am Dienstag beim Beschuss der ukrainischen Grossstadt Charkiw gestorben, als sie Vorräte für ihre Familie besorgen wollte.

Sie war Mitglied der OSZE-Beobachtungsmission SMM. Die Mission hat vor allem die Aufgabe, in der Ostukraine die Waffenstillstandslinie zwischen staatlichen Truppen und prorussischen Separatisten zu überwachen.

Ukraine Krieg: Weitere 724 Festnahmen bei Friedensprotesten in Russland

22.40: Mercedes-Benz zieht Konsequenzen und stoppt Exporte nach Russland sowie die Fertigung dort. Das teilte das Unternehmen am Mittwochabend in Stuttgart mit.

22.03: Bei neuen Protesten gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine sind in russischen Städten 724 Menschen festgenommen worden. Das Bürgerrechtsportal Owd-Info veröffentlichte am Mittwochabend eine Liste mit den Namen der Festgenommenen.

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Eine russische Demonstrantin wird in St.Petersburg abgeführt. Demonstrationen gegen den Krieg sind vom Kreml nicht gern gesehen. - keystone

Seit Beginn der Anti-Kriegs-Demonstrationen sind demnach 7586 Menschen in Gewahrsam genommen worden. Am Mittwoch habe es in mehr als 25 russischen Städten Proteste gegeben.

21.43: In der ukrainischen Hauptstadt ist es am Mittwochabend zu neuen Luftangriffen gekommen. Nach Angaben des staatseigenen Bahnunternehmens Ukrsalisnyzja schlug ein Geschoss südlich des Hauptbahnhofs ein.

«Das Bahnhofsgebäude hielt stand und wurde leicht beschädigt.» Zur Zeit des Angriffs sollten Tausende Kinder und Frauen mit Zügen in Sicherheit gebracht werden.

Ein in sozialen Medien veröffentlichtes Video zeigte Rauch in der Nähe der Gleise aufsteigen. Der Zugverkehr gehe weiter, teilte Ukrsalisnyzja mit. In der Nähe des Bahnhofs liegt das Verteidigungsministerium.

21.06: Die Ukraine fordert Russland zu einer Feuerpause in den ostukrainischen Regionen Charkiw und Sumy auf. So sollen Zivilisten in Sicherheit gebracht werden können.

Die russische Seite werde gebeten, «ihre Feindseligkeiten in Charkiw und Sumy unverzüglich einzustellen. So können wir die Evakuierung der Zivilbevölkerung, einschliesslich ausländischer Studenten, in sicherere ukrainische Städte arrangieren». Das heisst es in einer Mitteilung des ukrainischen Aussenministeriums.

Russische Kampfjets verletzten schwedischen Luftraum

20.32: Vier russische Kampfflugzeuge haben nach schwedischen Angaben den Luftraum über Schweden verletzt. Der kurzzeitige Vorfall habe sich am Mittwoch östlich der Ostsee-Insel Gotland über dem Meer ereignet. Das teilten die schwedische Streitkräfte mit.

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Ein russischer Kampfjet des Typs Suchoi SU-27. (Archivbild) - keystone

Kampfjets der schwedischen Luftwaffe hätten den Zwischenfall, an dem zwei russische SU-27- und zwei SU-24-Jets beteiligt gewesen seien, fotografisch dokumentiert. Angesichts der aktuellen Situation nehme man den Vorfall sehr ernst. «Das ist ein unprofessionelles und unverantwortliches Vorgehen von russischer Seite», erklärte Luftwaffenchef Carl-Johan Edström.

19.58: Nach Angaben der USA haben russische Truppen seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs mehr als 450 Raketen abgefeuert.

In den vergangenen 24 Stunden habe sich der Vormarsch der Russen nicht wesentlich verändert, sagte ein ranghoher US-Verteidigungsbeamter. Der Beamte betonte am Mittwoch erneut: «Die Russen machen nicht die Fortschritte, von denen wir glauben, dass sie sie erwartet hatten. Sie liegen hinter ihrem Zeitplan zurück.»

19.46: Die US-Regierung hat weitere Sanktionen gegen Russland und die Einführung strikter Kontrollen für den Export von Hightech-Produkten nach Belarus angekündigt.

Die neuen Sanktionen richten sich gegen 22 russische Rüstungsunternehmen, wie das Weisse Haus am Mittwoch erklärte. Zudem würden Exportkontrollen für Technologien eingeführt, die Russland langfristig für die Raffinerien zur Verarbeitung von Öl und Gas brauche.

Die USA und ihre Verbündeten teilten ein «grosses Interesse daran, Russlands Status als führender Energielieferant zu schwächen». Damit greife man «Russlands grösste Einnahmequelle» an. Die bereits gegen Russland geltenden Exportkontrollen wurden zudem auf Belarus ausgeweitet.

19.29: Russlands Aussenminister Sergej Lawrow hat das Einfrieren russischer Vermögenswerte im Ausland durch westliche Länder als «Diebstahl» kritisiert.

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Sergej Lawrow, Aussenminister von Russland, spricht bei einer Pressekonferenz bei der 76. Sitzung der UN-Generalversammlung am Hauptsitz der Vereinten Nationen. Foto: Mary Altaffer/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

«Sie spucken auf alle ihre Prinzipien, die sie auf der internationalen Bühne verankert haben», sagte Lawrow am Mittwoch zu Al-Dschasira.

Swisscom zieht Russia Today den Stecker

19.22: Swisscom hat den russischen Staatssender Russia Today (RT) aus dem Programm genommen. Eine rechtliche Grundlage für ein Verbot der Sender, wie in der EU erlassen wurde, gibt es in der Schweiz nicht.

Man habe aber zur Kenntnis genommen, dass einzelne Anbieter wie Swisscom entsprechende Programme auf ihren TV-Plattformen nicht mehr anbieten würden. Das sagte das Bakom auf Anfrage der SDA.

18.52: Georgien will bereits an diesem Donnerstag die Aufnahme in die EU beantragen.

«Wir fordern die EU-Gremien auf, unseren Antrag einer Notfallprüfung zu unterziehen und Georgien den Status eines EU-Beitrittskandidaten zu gewähren.» Dies sagte der Chef der Regierungspartei Georgischer Traum, Irakli Kobachidse, am Mittwoch dem Online-Portal «civil.ge» zufolge.

Dies sei eine politische Entscheidung der Partei «unter Berücksichtigung des allgemeinen politischen Kontexts und der neuen Realität». Der Antrag werde am Donnerstag im Namen der Regierung in Brüssel übergeben.

Neue Gespräche am Donnerstag: Waffenstillstand Thema?

18.20: Russland erwartet nach eigenen Angaben eine Fortsetzung der Gespräche mit der Ukraine an diesem Donnerstag. Nach vorläufigen Angaben solle das Treffen mit Vertretern des Nachbarlandes in der ersten Tageshälfte stattfinden.

Die Ukrainer seien auf der Anreise. Als Ort der Begegnung hätten sich beide Seiten auf die Region Brest im Westen von Belarus geeinigt. Das russische Militär werde einen «angemessenen Sicherheitskorridor» einrichten.

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Beim letzten Gespräch zwischen der Ukraine und Russland konnte kein Durchbruch erzielt werden. Foto: Sergei Kholodilin/BelTA/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Die Nachrichtenagentur AFP schrieb auf Twitter, dass es dabei auch um einen Waffenstillstand gehen solle. Die russische Nachrichtenagentur Ria meldet dies ebenfalls, unter Berufung auf den russischen Verhandlungsführer Vladimir Medinsky. Von ukrainischer Seite wurde dies noch nicht bestätigt.

18.12: Die UN-Vollversammlung hat den Angriff Russlands auf die Ukraine mit grosser Mehrheit verurteilt und Russland zum Ende seiner Aggression aufgefordert. 141 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen stimmten am Mittwoch in New York für eine entsprechende Resolution. 35 Länder enthielten sich, 5 lehnten den Beschluss ab.

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Die UN-Botschafterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, verlangte bei ihrer Ansprache im Vorfeld der Resolution, das Vorgehen Russlands deutlich zu verurteilen. Die Vollversammlung folgte ihrem Anliegen. - keystone

Russland macht erstmals Angabe zu eigenen Verlusten

18.03: Im Krieg in der Ukraine sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau bisher 498 russische Soldaten getötet worden. Zudem seien 1597 Soldaten verletzt worden, teilte das Ministerium am Mittwoch mit. Es sind die ersten offiziellen Zahlen dazu aus Russland seit Kriegsbeginn am Donnerstag voriger Woche.

Die Ukraine behauptet gleichzeitig, fast 6000 russische Soldaten getötet zu haben. Auf der Gegenseite schreibt das russische Verteidigungsministerium, es gebe 2870 tote und 3700 verletzte Ukrainer. Die Ukraine dementiert diese Zahl, macht aber selbst keine Angaben über Verluste in den eigenen Reihen.

17.41: Das Bundesamt für Sport (Baspo) hat 13 ukrainische Nachwuchs-Radrennfahrerinnen und -fahrer in seinem Zentrum in Magglingen BE aufgenommen. Wie das Amt am Mittwoch mitteilte, gab Verteidigungsministerin Viola Amherd grünes Licht. Die jungen Leute erhalten Unterkunft, Verpflegung und andere Dienstleistungen.

17.15: Aussenminister Ignazio Cassis erinnerte am Mittwoch daran, dass der Schutz der Zivilbevölkerung in der Ukraine hoch zu gewichten sei. Zivilisten dürften nicht Ziele von Kriegshandlungen sein.

Absolute Priorität habe der Schutz der Zivilbevölkerung, sagte Cassis. Zivilisten und zivile Infrastrukturen dürften nicht Ziel von Angriffen sein. Es gebe einen humanitären Imperativ im Krieg. So müsse der sichere und unbehinderte Zugang für humanitäre Hilfe in der Ukraine gewährleistet sein, so Cassis weiter.

16.47: Die EU-Staaten haben sich auf neue Sanktionen gegen Russlands Verbündeten Belarus geeinigt. Dies teilte die französische EU-Ratspräsidentschaft auf Twitter mit. Betroffen seien vor allem die belarussische Holz-, Kali,- und Stahlindustrie.

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EU-Ratspräsident Michel - POOL/AFP/Archiv

Zunächst wurden am Mittwochnachmittag aber Strafmassnahmen gegen 22 hochrangige belarussische Offiziere im EU-Amtsblatt veröffentlicht und damit in Kraft gesetzt. Sie sollen die russische Invasion unterstützt haben.

Ukraine und Russland treffen sich heute zu Verhandlungsrunde zwei

16.29: Die Ukraine hat der Nachrichtenagentur Unian zufolge neuen Verhandlungen mit Russland am Mittwochabend zugestimmt. Unian bezog sich dabei auf Informationen des ukrainischen Delegationsleiters David Arachamija.

Uhrzeit und Ort für die Gespräche wurden nicht genannt. Die ersten Verhandlungen am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht.

15.57: Grossbritannien hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin bezichtigt, bei den russischen Angriffen auf die Ukraine Kriegsverbrechen begangen zu haben. Boris Johnson sagte, die Nutzung von Kampfmitteln gegenüber Zivilisten erfülle aus seiner Sicht klar die Bedingungen für Kriegsverbrechen. Ein Regierungssprecher fügte später hinzu, formal sei es Sache internationaler Gerichte, dies zu entscheiden.

15.14: Salt ermöglicht bis 15. März gebührenfreie Telefonate aus der Schweiz in die Ukraine. Das hat das Telecom-Unternehmen heute per SMS seiner Kundschaft mitgeteilt.

14.47: Angesichts der Unterstützung der Nato für die Ukraine hat Russland vor einem Konflikt mit der Allianz gewarnt. «Natürlich entstehen Risiken», sagte Vizeaussenminister Alexander Gruschko am Mittwoch dem Staatssender Rossija-24.

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Der russische Präsident Wladimir Putin. (Symbolbild) - Keystone

«Wir sind natürlich beunruhigt über das Waffenlieferungsprogramm. Das ist in dieser Situation sehr gefährlich», sagte Gruschko.

Ukraine Krieg: Verwirrung um Friedensgespräche

14.44: Um die Fortsetzung der Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine hat es am Mittwoch Verwirrung gegeben. Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte der Agentur Ukrinform: «Was die Gespräche betrifft: Es ist nicht bekannt, ob sie stattfinden werden.» Dazu dauerten die Abstimmungen an, um Datum und Ort festzulegen.

Es sei möglich, dass es noch am Mittwoch ein Treffen wegen dem Ukraine-Krieg gebe. Nach Kreml-Angaben ist die russische Seite für weitere Gespräche noch am Abend bereit. Die ersten Gespräche am Montag an der belarussisch-ukrainischen Grenze hatten keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Russland greift die Ukraine seit vergangenen Donnerstag an.

14.34: Die Sanktionen des Westens sind nach Kremlangaben ein schwerer Schlag gegen die russische Wirtschaft. Zugleich betonte der Kreml in Moskau, dass das Land grosse Reserven habe, den Druck auszuhalten.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Mittwoch über die Wirtschaft: «Sie wird auf den Beinen stehenbleiben»

14.05: Die Ukraine hat die für heute Mittwochabend angekündigten Friedensgespräche mit Russland bestätigt. Voraussichtlich wird dieselbe Delegation von Vertretern zusammenkommen wie bei den Gesprächen am Montag.

Ukraine Krieg: Kiew bittet IAEA um dringende Hilfe

13.49: Die Ukraine hat von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) dringende Hilfe für die Sicherheit ihrer Nuklearanlagen angefordert. Das berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Mittwoch bei einer Sondersitzung seiner Behörde in Wien.

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Ukrainische Flüchtlinge in einem provisorischen Lager in Polen. - Keystone

13.47: Die russischen Truppen stossen Augenzeugenberichten zufolge in der Ukraine vielerorts auf Widerstand der Zivilbevölkerung. In der Stadt Melitopol formierte sich ein Protestzug gegen die Angreifer, wie am Mittwoch veröffentlichte Videos in sozialen Netzwerken nahelegten.

Aus anderen Städten der Region gab es ähnliche Berichte, etwa aus Berdjansk und Dniprorudne. Die Zivilisten hielten ukrainische Fahnen hoch und forderten in Sprechchören: «Haut ab!»

Bei Enerhodar verweigerten Hunderte Menschen den anrückenden Truppen den Vormarsch auf das Atomkraftwerk Saporischschja.

Ukraine Krieg: Russen-Staatsmedien in EU verboten

13.34: Die Verbreitung der russischen Staatsmedien RT und Sputnik in der EU ist ab sofort verboten. Die Massnahme trat am Mittwoch mit der Veröffentlichung im Amtsblatt der Europäischen Union in Kraft. Umgesetzt werden muss sie von den Medienregulierern der EU-Staaten.

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Ein im Ukraine-Konflikt zerstörtes Gym in Kiew. - Keystone

13.33: Die EU hat ihre Sanktionen zum Ausschluss sieben russischer Finanzinstitute aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift in Kraft gesetzt. Es gilt eine Übergangsfrist von zehn Tagen. Betroffen ist unter anderem die zweitgrösste Bank Russlands VTB, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten EU-Amtsblatt hervorgeht.

13.31: Flüchtlinge aus der Ukraine sollen vorerst zwei Jahre lang in der Europäischen Union bleiben können: Das sieht ein Notfallplan der EU-Kommission vor, über den am Donnerstag die Innenminister der Mitgliedstaaten beraten sollen. Die Kommission nutzt erstmals Richtlinie zum Flüchtlingsschutz von 2001.

Ukraine Krieg: Russland will Ukraine Regierung vorschreiben

12.32: Russland will der Ukraine die Zusammensetzung ihrer künftigen Regierung vorschreiben. «Das ukrainische Volk wählt seine Führung.» Das sagte Aussenminister Sergej Lawrow in einem auszugsweise veröffentlichten Interview mit dem TV-Sender Al-Dschasira, aus dem die Agentur Tass zitierte.

12.31: In Deutschland sind bisher mehr als 5300 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine eingetroffen. Es könnten aber auch wesentlich mehr sein.

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Wegen des Ukraine-Konflikts haben Hunderttausende Menschen ihr Land verlassen. - Keystone

Eine verlässliche Prognose über die erwartete Flüchtlings-Zahl sei angesichts der «unübersichtlichen» Lage in der Ukraine noch nicht möglich. Das sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Mittwoch.

12.26: Wegen der russischen Invasion in ihrer Heimat sind in der Dominikanischen Republik rund 3000 Touristen aus der Ukraine gestrandet. Vielen von ihnen geht das Geld aus.

Die in dem Karibikland festsitzenden Ukrainer bräuchten «Hilfe von der Dominikanischen Republik, sie brauchen Geld, Kleidung, eine Menge Sachen.» Das sagte die ukrainische Honorarkonsulin Ilona Olexandriwna am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Ukraine Krieg: Scholz schliesst militärischen Nato-Eingriff aus

11.53: Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz schliesst einen militärischen Eingriff der Nato in den russischen Krieg in der Ukraine aus.

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Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz bei einer Ansprache heute Mittwoch in Israel. - Michael Kappeler/dpa

«Wir werden nicht militärisch eingreifen. Das gilt für die Nato, das wird sie nicht tun, und auch für alle anderen. Das wäre in dieser Situation falsch», sagte Scholz am Mittwoch bei seinem Antrittsbesuch in Israel. «Was wir tun ist zu unterstützen.»

Ukraine Krieg: Nawalny fordert Russen zum Friedenskampf auf

11.08: Der russische Oppositonelle Alexej Nawalny meldet sich auf Twitter zu Wort. «Wir – Russland – wollen eine Nation des Friedens sein. Allerdings würden uns heute nur wenige so bezeichnen.»

Er fordert: «Lasst uns zumindest nicht eine Nation von eingeschüchterten, verstummten Menschen sein. Von Feiglingen, die so tun, als würden sie den aggressiven Krieg gegen die Ukraine nicht bemerken.»

alexej nawalny
Der Kremlkritiker Alexej Nawalny. (Archivbild) - dpa

Er könne nicht zuschauen, wie die Kriegshandlungen mit pseudo-historischen Behauptungen begründet würden. Deshalb fordere er die Menschen dazu auf, für den Frieden zu kämpfen.

Nawalny ist seit über einem Jahr in einem russischen Straflager inhaftiert. Zuvor überlebte er eine versuchte Vergiftung.

10.41: Russland hat sich zu neuen Gesprächen mit der Ukraine bereit erklärt. Die Verhandlungen sollen heute Mittwochabend fortgeführt werden.

«Unsere Delegation ist bereit, die Gespräche fortzusetzen», sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in Moskau. Die russische Abordnung werde «am frühen Abend vor Ort sein», sagte Peskow, ohne jedoch den Verhandlungsort zu nennen. Er hoffe, dass die ukrainischen Unterhändler ebenfalls erscheinen werden.

10.28: Bei einem Angriff ist ein Gebäude nahe der Holocaust-Gedenkstätte Babyn Jar in Kiew beschädigt worden. Dies nach Informationen der Museumsleitung.

Das betroffene Gebäude sei zu Zeiten der Sowjetunion als Sportzentrum gebaut worden. Es sollte jetzt Teil der Gedenkstätte werden. Das sagte Nathan Scharanski, Leiter des Aufsichtsrat der Gedenkstätte, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Ukraine Krieg: Attentat auf Selenskyj verhindert

10.19: Medienberichten zufolge konnte ein Attentat auf den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verhindert werden. Laut dem Leiter des Sicherheitsrats der Ukraine wurden die Angreifer «eliminiert».

Es handelte sich um die tschetschenische Kadyroviten-Einheit. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Selenskyj
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. - Keystone

09.41: Bei schweren russischen Angriffen auf die ostukrainische Millionenstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben mindestens 21 Menschen getötet worden. 112 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Chef der Gebietsverwaltung, Oleh Synjehubow, am Mittwoch mit.

Diese Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Am Dienstag hatte das ukrainische Aussenministerium bei Twitter ein Video veröffentlicht, das einen Raketeneinschlag direkt auf dem zentralen Freiheitsplatz zeigt.

08.40: Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge die volle Kontrolle über die seit Tagen umkämpfte südukrainische Grossstadt Cherson erlangt.

«Russische Einheiten der Streitkräfte haben das Zentrum der Region Cherson vollständig unter ihre Kontrolle gebracht.» Das sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch einer Mitteilung zufolge. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

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Cherson liegt im Süden der Ukraine. - Google Maps

Es wäre die erste ukrainische Gebietshauptstadt, die russische Truppen unter ihre Kontrolle gebracht haben.

Ukraine Krieg: Russen greifen Hochhaus an

07.00: Die ukrainische Armee berichtete, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrösste Stadt Charkiw angegriffen hätten. Dort seien bei einem Luftangriff auf einen Hochhausblock mindestens acht Menschen getötet worden.

Zehn weitere starben bei einem Angriff auf ein Regierungsgebäude. Auch in anderen Städten gingen die Kämpfe weiter. In Mariupol, einer Hafenstadt am Asowschen Meer, wurden mehr als 100 Menschen durch russischen Beschuss verletzt.

04.49: Die russischen Truppen haben ihre Angriffe auf zahlreiche ukrainische Städte in der Nacht zum Mittwoch fortgesetzt. Die ukrainische Armee berichtete, dass russische Luftlandetruppen die zweitgrösste Stadt Charkiw angegriffen hätten.

«Russische Luftlandetruppen sind in Charkiw gelandet (...) und haben ein örtliches Spital angegriffen.» Das erklärte die Armee im Ukraine-Krieg auf dem Nachrichtendienst Telegram. «Es findet ein Kampf zwischen den Invasoren und den Ukrainern statt.»

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Ein im Ukraine-Konflikt zerstörtes Behördengebäude in Charkiw. - Keystone

Laut der Agentur Unian war es den Ukrainern gelungen, sechs neue russische Panzer zu erbeuten. Auch in der südukrainischen Stadt Cherson wurde in der Nacht gekämpft. Ein russischer Panzer feuerte der Agentur Ukrinform zufolge in ein Gebäude des ukrainischen Geheimdienstes SBU.

Der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, sprach von zahlreichen toten Zivilisten. Diese hätten Cherson unter anderem mit Molotow-Cocktails verteidigt. Die Stadt ist örtlichen Berichten nach eingekesselt.

Die Russen haben laut Bürgermeister Ihor Kolychaev die Kontrolle über den Bahnhof und den Hafen übernommen. Die Angaben liessen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

Ukraine Krieg: Luftangriff in Grossstadt Schytomyr

03.47: Aus der Grossstadt Schytomyr ist am Dienstagabend ein Luftangriff gemeldet worden. Vermutlich Marschflugkörper des russischen Typs Kalibr hätten mehrere Gebäude beschädigt, darunter ein Krankenhaus, meldete die Agentur Unian.

Nach Angaben der Behörden wurden zwei Menschen getötet und zehn verletzt. Zuvor hatte der Berater des Innenministeriums, Anton Heraschtschenko, von vier Toten gesprochen.

Ukraine-Krieg: USA sperrt Luftraum für russische Flugzeuge

03.30: Nach der EU und Kanada werden auch die USA ihren Luftraum für russische Flugzeuge schliessen. Dies werde Russland weiter isolieren und die wirtschaftlichen Kosten für Moskau nochmals erhöhen.

Das sagte US-Präsident Joe Biden am Dienstagabend (Ortszeit) in seiner ersten offiziellen Rede zur Lage der Nation. Er machte zunächst keine Angaben dazu, ab wann die Sperrung des Luftraums gelten würde.

03.08: Das Verteidigungsministerium in Kiew hat vor einer weiteren Unterstützung von Belarus für den russischen Einmarsch gewarnt.

Alexander Lukaschenko helfe Russland im Ukraine-Krieg bereits mit der Anwesenheit von Truppen und Waffen auf seinem Gebiet. Das teilte das Ministerium in der Nacht zu Mittwoch mit. Die belarussischen Truppen seien in Kampfbereitschaft und befänden sich nahe der ukrainischen Grenze.

Ukraine-Krieg: Schon mehr als 100 Verletzte in Mariupol

02.31: Bei russischen Luftangriffen auf die Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine sind bereits mehr als 100 Bewohner verletzt worden.

Diese Angaben machte der Bürgermeister der Stadt, Wadym Bojtschenko: «Die Zahl verwundeter Zivilisten wächst jeden Tag. Heute sind 128 Menschen in unseren Krankenhäusern. Unsere Ärzte gehen nicht einmal mehr nach Hause.»

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Die Ärzte in Mariupol stehen im Dauereinsatz. - Keystone

Zuletzt habe sich die Situation in der Stadt zunächst gebessert, dann aber sei ein neuer Angriff erfolgt. Die Angaben liessen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.

02.17: Weitere westliche Ölkonzerne fahren ihre Geschäftsbeziehungen mit Russland herunter. Der US-Ölkonzern ExxonMobil kündigte am Dienstag an, dass er sich schrittweise aus dem Betrieb eines grossen Ölfelds zurückziehen will.

Auch der italienische Ölkonzern Eni erklärte, dass er sich aus der Blue-Stream-Gaspipeline zwischen Russland und der Türkei zurückziehen wird. Eni hält 50 Prozent der Anteile, die andere Hälfte gehört dem russischen Gaskonzern Gazprom.

01.40: Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko hat die Entsendung weiterer Truppen an die Grenze zur Ukraine angeordnet. «Fünf taktische Bataillonsgruppen» sollen zusätzlich zum «Schutz» der Grenzregion im Süden entsandt werden.

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Russische und belarussische Soldaten trainierten gemeinsam in Belarus. (Archivbild) - Keysteon

Dies sagte Lukaschenko bei einer Sitzung des belarussischen Sicherheitsrats am Dienstag der staatlichen Nachrichtenagentur Belta zufolge. Solche Einheiten bestehen in der Regel aus Hunderten Soldaten mit gepanzerten Fahrzeugen und Artilleriewaffen.

Ukraine-Krieg: Joe Biden greift Putin an

01.00: US-Präsident Joe Biden hat nach dem russischen Angriff auf die Ukraine eine deutliche Botschaft an Russlands Präsident Wladimir Putin gerichtet. «Wenn Diktatoren keinen Preis für ihre Aggression zahlen, verursachen sie mehr Chaos.»

Dies wollte Biden am Dienstagabend nach einem zuvor verbreitetem Ausschnitt aus seinem Redemanuskript der Ansprache zur Lage der Nation sagen. Aus diesem Grund sei die Nato gegründet worden.

Russlands Präsident habe gedacht, er könne den Westen spalten und die Nato würde nicht reagieren. «Putin hat sich geirrt, wir waren bereit», so Biden. «Putins Krieg war vorsätzlich und grundlos», mahnte Biden. Putin habe sich entschieden, die Bemühungen um Diplomatie abzulehnen.

00.50: Österreich schliesst die russische Sberbank Europe mit Sitz in Wien. Die Finanzmarktaufsicht hat ihr am Dienstagabend mit sofortiger Wirkung die Fortführung des kompletten Geschäftsbetrieb untersagt.

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Die Finanzmarktaufsicht Österreichs hat wegen des Ukraine-Konflikts die Geschäfte der Sberbank Europe mit Sitz in Wien im Zuge des Ukraine-Krieges untersagt. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/SERGEI CHIRIKOV

Die Schliessung erfolgte auf Anweisung der Europäischen Zentralbank (EZB). Bereits seit Montag durfte die Sberbank-Tochter keine Auszahlungen, Überweisungen oder andere Transaktionen mehr durchführen. Experten gehen davon aus, dass die Sberbank Europe AG (SRB) rasch in die Insolvenz schlittern dürfte.

Ukraine Krieg: Weltbank bereitet Hilfspaket vor

23.38: Die Weltbank bereitet für die Ukraine in den kommenden Monaten ein Hilfspaket im Umfang von drei Milliarden US-Dollar vor. Zur Stabilisierung des ukrainischen Haushalts sollen davon rund 350 Millionen Dollar sehr schnell ausgezahlt werden.

Dies sagte Weltbank-Chef David Malpass am Dienstag. Der Beschluss dazu werde noch diese Woche erwartet. Zudem soll in Kürze ein Paket von 200 Millionen Dollar für Gesundheits- und Bildungsprojekte folgen.

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