

Türkei will 15 Millionen Dosen ihres Corona-Impfstoffes Afrika geben

Das Wichtigste in Kürze
- Die Türkei möchte Afrika 15 Millionen Dosen des eigenen Impfstoffs spenden.
- Für das Mittel «Turkovac» hat das Land eine Notfallzulassung beantragt.
- Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan findet die tiefe Quote in Afrika beschämend.
Die Türkei plant 15 Millionen Dosen ihres selbst entwickelten Corona-Impfstoffs «Turkovac» an Afrika zu spenden. Es sei eine Schande für die Menschheit, dass lediglich sechs Prozent der afrikanischen Bevölkerung einen Covid-19-Impfstoff erhalten hätten. Dies sagte Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan am Samstag auf einem Türkei-Afrika-Gipfel in Istanbul vor führenden Politikern des Kontinents.

Die Türkei hat eine Notfallzulassung für «Turkovac» beantragt. Sobald die Genehmigung erteilt sei, würden die Dosen an Afrika verteilt, sagte Erdogan. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte diese Woche, dass die Zahl der Infektionen, insbesondere in Südafrika, schneller als je zuvor steige.
Die Türkei werde sich dafür einsetzen, die «globale Ungerechtigkeit» in Bezug auf die Impfstoffverteilung zu überwinden. Ebenfalls die «ungerechte Behandlung» Afrikas während der Pandemie zu überwinden, sagte Erdogan ferner.
Beziehungen zu afrikanischen Ländern
Ankara baut seine Beziehungen zu Ländern in Afrika seit Jahren aus. Das Land kooperiert mit vielen afrikanischen Staaten in Bereichen wie Sicherheit, Gesundheit und Bildung. Das Handelsvolumen hat sich in den vergangenen 20 Jahren verfünffacht und soll nach Erdogans Worten weiter ausgebaut werden.
Seit 2005 hat Ankara ausserdem einen Beobachterstatus bei der Afrikanischen Union. An dem Gipfel in Istanbul nehmen vom Freitag 16 Staats- und Regierungschefs sowie 102 Minister teil. Es findet zum dritten Mal statt.
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