Ukraine-Krieg: Selenskyj greift in Weihnachtsansprache Putin an
Mit scharfen Worten äussert sich Wolodymyr Selenskyj in seiner Weihnachtsansprache zum Ukraine-Krieg – und sagt über Putin: «Möge er zugrunde gehen.»
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Das Wichtigste in Kürze
- Selenskyj sagt in seiner Weihnachtsansprache über Putin: «Möge er zugrunde gehen».
- Trotz harter Worte wirbt er im Ukraine-Krieg für Frieden und eine entmilitarisierte Zone.
- Donbas und Saporischschja bleiben die grössten Streitpunkte bei den Friedensgespräche.
In seiner Weihnachtsansprache hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit ungewöhnlich harten Worten aufhorchen lassen. «Heute teilen wir alle einen Traum. Und wir äussern gemeinsam einen Wunsch. ‹Möge er zugrunde gehen› – das denkt wohl jeder von uns insgeheim», sagte Selenskyj.
In dem vorab aufgezeichneten Video, das auf der Plattform X veröffentlicht wurde, richtet sich Selenskyj mit klaren Worten Wladimir Putin. Gleichzeitig betont der Präsident, dass es ihm aber nicht um Rache gehe.
«Wenn wir uns an Gott wenden, bitten wir natürlich um mehr. Wir bitten um Frieden für die Ukraine. Wir kämpfen dafür. Und wir beten dafür», erklärte Selenskyj.
Der Ukraine-Krieg dürfe nicht das letzte Wort behalten.
«Russland kann unser ukrainisches Herz nicht besetzen»
Die Ansprache wurde vor einer festlich beleuchteten Kulisse aufgezeichnet. Selenskyj trug ein traditionell besticktes Hemd und sprach von einer «schwierigen Zeit», in der die Ukraine Weihnachten begehe.
«Leider sind nicht alle von uns heute Abend zu Hause, nicht alle haben noch ein Zuhause. Und nicht alle sind heute noch unter uns», sagte er mit Blick auf die Opfer des Ukraine-Kriegs.
Russland sei jedoch nicht in der Lage, «das zu besetzen oder zu bombardieren, was am wichtigsten» sei. «Unser ukrainisches Herz, unseren Glauben aneinander und unsere Einheit».

In seiner Weihnachtsansprache ging Selenskyj ausserdem auch auf die jüngsten russischen Angriffe im Ukraine-Krieg ein. Am Vorabend von Weihnachten habe Russland erneut massive Attacken geflogen – mit Hunderten Drohnen und Raketen.
«So schlagen gottlose Menschen zu», sagte er. Dennoch halte das Land zusammen. «Heute beten wir dafür, dass alle an der Front lebend zurückkehren und dass alle Gefangenen nach Hause kommen.»
Selenskyj setzt neue politische Signale im Ukraine-Krieg
Die drastischen Worte kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Selenskyj gleichzeitig neue politische Signale im Ukraine-Krieg setzt.
Um den andauernden Konflikt zu beenden, brachte er die Schaffung einer entmilitarisierten Zone im Osten des Landes ins Spiel. Dieser Schritt solle helfen, festgefahrene Friedensgespräche wieder in Bewegung zu bringen.
Nach Gesprächen mit US-Vertretern in Florida sprach Selenskyj von einem breiten Konsens über die meisten Punkte eines 20-Punkte-Plans. Weiterhin umstritten seien jedoch die Zukunft der ostukrainischen Gebiete. Auch das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja gibt weiter zu reden.

Besonders der Status des Donbass mit den Regionen Donezk und Luhansk bezeichnete Selenskyj als «den schwierigsten Punkt» der Verhandlungen. Dieser müsse letztlich auf Ebene der Staats- und Regierungschefs geklärt werden.
















