Spannungen in Nordirland: Behörde bestätigt Entscheidung
Die Behörden in Nordirland haben eine umstrittene Entscheidung im Umgang mit führenden Vertretern der Katholikenpartei Sinn Fein wegen Missachtung von Corona-Regeln bestätigt.

Die 24 Politiker der Partei, darunter Vize-Regierungschefin Michelle O'Neill, würden wegen ihrer Teilnahme an einer Beerdigungszeremonie, die gegen Corona-Regeln verstossen hatte, nicht strafrechtlich belangt, teilte der Public Prosecution Service am Donnerstag mit.
Damit bestätigte die Behörde ihre vorherige Entscheidung, die für viel Kritik gesorgt hatte. Grund sei, dass sich die Corona-Regeln zum damaligen Zeitpunkt oft geändert hätten und teilweise verwirrend gewesen seien, hiess es.
Konkret geht es um die Beerdigungszeremonie eines früheren IRA-Terroristen im vergangenen Sommer, an der trotz strenger Corona-Regeln rund 2000 Menschen teilgenommen hatten. Die Entscheidung der Polizei, diese Verstösse nicht zu belangen, hatte im April für Wut im unionistischen Lager Nordirlands gesorgt. Es kam zu Krawallen und Zusammenstössen mit der Polizei.
Die Spannungen zwischen den mehrheitlich protestantischen Unionisten, die sich eine möglichste enge Bindung der britischen Provinz an Grossbritannien wünschen, und den überwiegend katholischen Republikanern, die eine Wiedervereinigung mit Irland anstreben, haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Grund dafür ist auch der Brexit, durch den in Nordirland besondere Regeln beim Handel gelten.