Qualität der Schweizer Badegewässer liegt unter EU-Durchschnitt
Eine Analyse der Europäischen Umweltagentur zeigt: Im Vergleich zum Rest Europas sind die Schweizer Badegewässer qualitativ unterdurchschnittlich.

Das Wichtigste in Kürze
- 133 von 160 Schweizer Gewässern haben laut einer Analyse «ausgezeichnete» Wasserqualität.
- Die Quote liegt mit 83,1 Prozent unter dem europäischen Schnitt von 85.4 Prozent.
- Generell liegen Küstengewässer vor Fliessgewässern und Seen.
85,4 Prozent der europäischen Badegewässer haben im Jahr 2024 in einer Analyse «ausgezeichnete» Wasserqualität ausgewiesen. Gemäss der Europäischen Umweltagentur lag dieser Wert für die Schweiz bei 83,1 Prozent.

Die Zahlen beziehen sich auf 22'000 Badegewässer in der Europäischen Union sowie in der Schweiz und in Albanien, wie die Europäische Umweltagentur (EEA) am Freitag mitteilte.
Bei der Bewertung wurde die Eignung des Wassers zum Baden geprüft, mit einem Schwerpunkt auf Bakterien, die potenziell schwere Krankheiten verursachen könnten.
Küstengewässer besser als Fliessgewässer und Seen
Die beste Wasserqualität wurde in Zypern, Bulgarien, Griechenland, Österreich und Kroatien festgestellt. Gemäss der Agentur mit Sitz in Kopenhagen schneiden Küstengewässer in der Regel besser ab als Fliessgewässer oder Seen.

160 Gewässer der Schweiz wurden im Bericht erwähnt. 133 davon wiesen eine «ausgezeichnete», 10 eine «gute», 4 eine «genügende» und eines eine «arme» Wasserqualität auf, wie dem Faktenblatt zur Schweiz zu entnehmen war. 12 Gewässer wurden nicht klassifiziert.
Albanien weit abgeschlagen
Im europäischen Vergleich schnitten Albanien, Polen, Estland, Ungarn und Belgien am schlechtesten ab. Wobei gemäss den Daten Albanien lediglich 16 Prozent mit «ausgezeichneter» Wasserqualität aufwies, während dieser Wert beim zweitletzten Polen bei 58,1 Prozent lag.
Zusammenfassend seien die meisten europäischen Badegewässer aus bakteriologischer Sicht in einem «ausgezeichneten Zustand». Die chemische Verschmutzung der Oberflächengewässer und des Grundwassers sei aber nach wie vor erheblich und könnte sich durch den Klimawandel noch verstärken, hielt die Umweltagentur fest.