Kopenhagen kassiert jahrelang zu viel Geld für Heiraten

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Dänemark,

12'000 Paare, vor allem aus dem Ausland, zahlten in Dänemark jahrelang zu viel – das Rathaus muss rund drei Millionen Euro zurückerstatten.

Rathaus
Im Rathaus von Kopenhagen wurde im vergangenen Jahr eine Rekordzahl an Eheschliessungen verzeichnet. (Archivbild) - dpa

Dänemark ist dank liberaler Gesetzgebung ein beliebtes Ziel für Heiratswillige – ein klein bisschen wie Las Vegas in den USA. Doch wie sich nun herausstellt, wurde den frisch Vermählten jahrelang zu viel Geld abgeknöpft.

Wie die Nachrichtenagentur Ritzau unter Berufung auf einen Bericht der Zeitung «Politikken» meldete, wurde 12'000 Paaren, vornehmlich aus dem Ausland, zu Unrecht jeweils 1500 Kronen (rund 200 Euro) in Rechnung gestellt. Die rechtswidrige Praxis sei seit 2018 angewandt worden. Das Rathaus müsse nun 23 Millionen Kronen (rund drei Millionen Euro) erstatten, hiess es weiter.

Das Kulturdezernat der Stadt Kopenhagen bestätigte den Fehler auf dpa-Anfrage. Es sei «wirklich unglücklich und bedauerlich», sagte Kulturbürgermeisterin Mia Nyegaard einer Stellungnahme zufolge. Die widerrechtliche Vorgehensweise sei sofort eingestellt worden, als sie im Frühjahr 2025 ans Licht gekommen war, so Nyegaard weiter.

Finanzielle Herausforderungen durch Wegfall von Einnahmen

Das zuständige Komitee müsse nun entscheiden, wie weiter verfahren werde, da der Wegfall der Einnahmen eine finanzielle Herausforderung sei. Wie die Rückzahlung vonstattengehen soll, könne derzeit noch nicht beantwortet werden.

Es gilt als wahrscheinlich, dass viele der betroffenen Paare aus Deutschland kamen. Zahlen konnte das Dezernat aber nicht nennen.

Dänemark: Beliebtes Ziel für Heiratswillige

Dänemark ist wegen seiner vergleichsweise liberalen Regelung für Eheschliessungen beliebt. Das gilt vor allem für Paare, bei denen ein Partner keine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung hat oder aus anderen Gründen die hohen Anforderungen deutscher Behörden nicht erfüllen kann.

Ein Beispiel dafür: Ausländer, die in Deutschland heiraten wollen, müssen grundsätzlich ein Ehefähigkeitszeugnis vorlegen, das bescheinigt, dass nach dem Recht des Heimatstaates nichts gegen die Ehe der Verlobten spricht.

Rekordzahl an Hochzeiten im Kopenhagener Rathaus

Wenn das Heimatland ein solches Dokument nicht ausstellt, muss man sich von der Pflicht befreien lassen. Dafür sind etliche aktuelle Dokumente notwendig, die beispielsweise für Flüchtlinge nicht zu bekommen sind. Deutschland erkennt Eheschliessungen aus Dänemark jedoch an.

Das Kopenhagener Rathaus verzeichnete laut Ritzau im vergangenen Jahr mit 8000 standesamtlichen Hochzeiten eine Rekordzahl an Eheschliessungen. Davon entfielen 5000 auf Ausländer.

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User #2802 (nicht angemeldet)

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