Die «Ibiza-Affäre» war ein grosser Polit-Skandal in Österreich. Darin verwickelt war Heinz-Christian Strache. Nun ist diese als Mini-Serie zu sehen.
Ibiza, Heinz-Christian Strache
Heinz-Christian Strache (DAÖ) während einer Pressekonferenz. Die Ibiza Affäre um ihn sorgte für einen Skandal in Österreich. - DPA
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die «Ibiza-Affäre» ist eine der grössten politischen Skandale Österreichs.
  • Nun wird diese als Mini-Serie und Doku auf Sky veröffentlicht.
  • Für viele sind die Korruptionsvorwürfe gegen den Ex-Kanzler Kurz das «Ibiza 2».

Es war einer der grössten Skandale Österreichs und hatte weitreichende Folgen. Sky widmet der «Ibiza-Affäre» nun eine Mini-Serie und eine Doku. Angesichts aktueller Polit-Dramen ist es ein perfektes Timing.

«Hä?»: Das war nach Aussage seines Leibwächters die Reaktion von Heinz-Christian Strache, als er vom Ibiza-Video erfuhr. Erstmals schildert Oliver Ribarich in der Sky-Dokumentation «Das Ibiza-Video: Ein journalistischer Krimi» seine Sicht des Skandals. Dieser hatte er schon lange vor dem Video ins Rollen gebracht.

Ribarich machte Fotos und sammelte Scheinrechnungen, mit denen sein Chef sein Privatleben auf Kosten der Partei finanziert haben soll.

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Ex-Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ). Die «Ibiza-Affäre» wird als Mini-Serie auf Sky veröffentlicht. - AFP/Archiv

«Ich hätte ihm vielfach schaden können», so der Leibwächter. Sein Material war Anlass, dass der Jurist und ein Privatdetektiv dem damaligen FPÖ-Chef und späteren Vizekanzler die Videofalle auf Ibiza stellten.

Strache wirkte anfällig für Korruption und trat im Mai 2019 zurück. Die ÖVP-FPÖ-Koalition in Österreich zerbrach. Die Sky-Doku dazu ist ab Donnerstag verfügbar.

Der Vierteiler läuft am Donnerstag und am 28. Oktober in Doppelfolgen ab 20.15 Uhr auf Sky Atlantic. Und ab dieser Woche auch auf den Streamingdiensten Sky Ticket und Sky Q.

In den insgesamt drei Stunden der Serie versucht Regisseur Christopher Schier, «niemals mit dem Finger zu zeigen und zu werten».

Kurz-Skandal ist «Ibiza 2»

Der Zeitpunkt der Ausstrahlung könnte aktueller nicht sein. Die derzeitigen Korruptionsermittlungen gegen den zurückgetretenen Kanzler Sebastian Kurz gelten in Österreich vielen als «Ibiza 2». Sollten sich die neuen Vorwürfe bestätigen, würden sie den Strache-Skandal in den Schatten stellen.

Der mit dem Krimi-Genre vertraute Andreas Lust («Tatort», «Schnell ermittelt») spielt den damaligen FPÖ-Chef perfekt.

«Er fühlte sich unantastbar. Es war ihm in seiner Grossspurigkeit vollkommen egal, ob er in eine Falle tappt». Dies sagte der 54-Jährige über die Einstellung des Rechtspopulisten. Der hatte praktisch im Alleingang die FPÖ zu einer Partei gemacht, die bei Wahlen rund 30 Prozent einfuhr.

österreichische volkspartei
Die Korruptionsermitttlungen gegen den zurückgetretenen Kanzler Sebastian Kurz gelten für viele als «Ibiza 2». - dpa

Für Strache sei es kein Widerspruch gewesen, sich bei den Menschen als Kämpfer für ihre Interessen darzustellen. Zugleich hätte er sich aus der Parteikasse bedient. Strache bestreitet im Übrigen die Vorwürfe der Ermittler.

Strache spielt in der Politik Österreichs keine Rolle mehr. Sein Comeback-Versuch, mit einer eigenen Liste in den Wiener Landtag einzuziehen, ist gescheitert. In einem ersten Korruptionsprozess um einen vermuteten Gesetzeskauf wurde er nicht rechtskräftig zu 15 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Der Privatdetektiv sitzt seit Ende 2020 in Untersuchungshaft.

Der Vorwurf: Drogenbesitz. Im November könnte ein Urteil fallen. Nun halten die neuen Korruptionsermittlungen die Republik in Atem. Sie scheinen zu bestätigen, wovon Regisseur Schier überzeugt ist: «Es gibt eine moralische Verantwortung, die oftmals in Vergessenheit gerät.»

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