Papst mahnt zu Einigkeit und rügt ungezügelten Kapitalismus
Bei seiner Amtseinführung hat Papst Leo XIV. zu mehr Einigkeit aufgerufen und die sozialen Folgen von Kapitalismus und Machtstreben kritisiert.

Papst Leo XIV. hat die Welt zu mehr Einigkeit aufgerufen und die Folgen von Kapitalismus und Machtgier gegeisselt. «In unserer Zeit erleben wir noch immer zu viel Zwietracht, zu viele Wunden, die durch Hass, Gewalt, Vorurteile, Angst vor dem Anderen und durch ein Wirtschaftsmodell verursacht werden, das die Ressourcen der Erde ausbeutet und die Ärmsten an den Rand drängt», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei seiner offiziellen Amtseinführung auf dem Petersplatz in Rom.
Wie schon sein Vorgänger Franziskus hat der neue Pontifex in den Tagen seit seiner Wahl mehrmals an die Mächtigen der Welt appelliert, sich um ein Ende von Kriegen und Konflikte zu bemühen. Jüngst bot Leo auch den Vatikan als möglichen Ort für Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland an.
Leos Vision: Eine vereinte Kirche
In seiner Predigt vor zigtausenden Menschen auf dem Petersplatz wünschte sich Leo eine geeinte Kirche als Zeichen des Friedens. «Liebe Brüder und Schwestern, ich würde mir wünschen, dass dies unser erstes grosses Verlangen ist: eine geeinte Kirche als Zeichen der Einheit», sagte er.
Leo war am 8. Mai zum 267. Papst gewählt worden. «Ich wurde ohne jegliches Verdienst ausgewählt und komme mit Furcht und Zittern zu euch als ein Bruder, der sich zum Diener eures Glaubens machen möchte», sagte er.
Die Insignien des Papstes
Bei dem Gottesdienst auf dem Petersplatz wurden ihm die päpstlichen Machtinsignien übergeben: das Pallium, eine Art Schal, und der Fischerring. Der Apostel Petrus war Fischer. Zu ihm hatte Jesus laut der Bibel gesagt, dass er ein «Menschenfischer» werde.