Die Millionenklage von Covimedical an Lead Horizon ging in die erste Prozessrunde: Die österreichischen Gurgeltests sollen nicht verwendbar sein.
Millionenklage Gurgeltest
Millionenklage wegen eines Gurgeltests: Auf diese Weise werden sie angewendet. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Covimedical verklagte Lead Horizon vor dem Wiener Handelsgericht auf 3,3 Millionen Euro.
  • Angeblich funktionieren die Tests nur eingeschränkt.
  • Der erste Prozesstag ist nun vorbei - und zeigte viele Ungereimtheiten.

Zuhause Gurgeln, Test-Kit anschliessend in den Postkasten werfen: In Wien erfreuten sich die Corona-Gurgeltests grosser Beliebtheit. Deswegen beauftragte die deutsche Firma Covimedical Produzent Lead Horizon mit einer ähnlichen Variante für Deutschland, wie «der Standard» berichtet.

Wegen Unzufriedenheit zur Millionenklage

Doch Covimedical ist nicht zufrieden mit den Gurgeltests von Lead Horizon. Deswegen verklagten sie das Unternehmen vor dem Wiener Handelsgericht auf 3,3 Millionen Euro. Der Abschluss über den Kaufvertrag von einer Millionen Testkits sei laut ihnen ungültig. Nun fand der erste Prozesstag statt – und zeigte viele Ungereimtheiten.

Millionenklage
Ein Corona-Testkit von Lead Horizon. - Keystone

Der Grund für die Millionenklage sei die schlechte Umsetzung der KI-gestützten Identifizierung der Testperson. Diese funktionieren laut Covimedical nur eingeschränkt. Das Kuriose: In Deutschland ist es, anders als in Österreich, rechtlich gar nicht möglich einen Corona-Test ohne geschultes Personal durchzuführen.

Lead Horizon schlägt geringe Rückzahlung vor

Trotzdem bestellte Covimedical das gleiche System – höchstwahrscheinlich spekulierten sie auf eine Gesetzesänderung in Deutschland. Lead Horizon stellte klar: Es wurde immer kommuniziert wurde, welche Fähigkeiten die Web-App besitzt und welche Grenzen ihr gesetzt sind.

Millionenklage
Eigentlich müssen in Deutschland Coronatests von Fachpersonal durchgeführt werden - ist die Millionenklage deswegen ungültig? - Keystone

Die österreichische Firma glaubt scheinbar daran, dass Covimedical möglichst einen Weg aus dem Vertrag sucht: Die Pandemie gilt als vorbei und die Tests werden höchstwahrscheinlich nicht mehr benötigt. Trotzdem schlug Lead Horizon eine Rückzahlung von einer Millionen Euro vor. Die volle Summe sei nicht möglich, immerhin habe der Gurgel-Test-Produzent bereits Ausgaben für den Auftrag getätigt.

Millionenklage zögert sich hinaus

Diese Zahl lehnte Covimedical jedoch ab. Das Wiener Handelsgericht ist bemüht um eine Einigung und schlug eine Rückzahlung von 1,03 Millionen Euro von Lead Horizon vor. Die Parteien denken nun darüber nach – im Oktober wird der Prozess weitergeführt.

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