Arbeit für ältere Frauen: Japan bietet «Grossmutter-Leihe» an
Mit «rent-a-grandma» bietet das Unternehmen Client Partners ein ungewöhnliches Angebot an: Miet-Omas, die Geborgenheit, Erfahrung und mütterliche Wärme bieten.

Das Wichtigste in Kürze
- In Japan kann man eine Grossmutter «mieten».
- Für umgerechnet 48 Franken pro Stunde können gemeinsam Tätigkeiten ausgeübt werden.
- Das Angebot wurde für Frauen geschaffen, die altersbedingt keine Arbeitsstelle finden.
Für ältere Frauen in Japan gestaltet sich die Suche nach einer Arbeitsstelle schwierig. Deshalb hat das Unternehmen Client Partners 2011 mit der Aktion «OK! Obaachan» (OK! Grossmutter) eine «Grossmutter-Leihe» ins Leben gerufen.
«Rent-a-grandma» ermöglicht es, eine Grossmutter beispielsweise für ein Haushaltsprojekt, ein gemeinsames Abendessen oder einen Spieleabend zu mieten. Ziel ist es, damit mütterliche Wärme zu bieten.
Hilfreich ist das für Menschen, die selbst nie eine Mutter hatten. Das sagt die Geschäftsführerin Ruri Kanazawa gegenüber «ABC Australia».
Taeko Kaji ist Teil des Projekts. Nach dem Tod ihres Hundes suchte sie eine Möglichkeit, beschäftigt zu bleiben: «Mir wird nie langweilig.», berichtet die 69-Jährige gegenüber dem australischen Newsportal. «Ich komme raus und darf diese Momente erleben, deshalb war es die richtige Entscheidung, diesen Job anzunehmen.»
Generationenübergreifende Perspektive schaffen
Auch die Besorgnis über die alltägliche Einsamkeit der japanischen Gesellschaft führte zur Expansion des Angebots. Während die Anzahl erwerbsfähiger Japaner abnimmt, wächst die Menge an Rentnern, die auf die wirtschaftliche Unterstützung durch Erwerbstätige angewiesen sind. Vor allem ältere Frauen, die als Hausfrauen lange nicht berufstätig waren, haben Mühe wieder eine Arbeitsstelle zu finden.
Durch die Aktion «rent-a-grandma» wird den älteren Frauen nicht nur eine Perspektive verliehen, sondern auch eine entsprechende Bezahlung zugesichert. Pro Stunde verdienen sie umgerechnet knapp 48 Franken.