Marokkos König erstmals seit Corona-Erkrankung öffentlich aufgetreten
Marokkos König Mohammed VI. hat sich erstmals seit seiner Corona-Erkrankung wieder in der Öffentlichkeit gezeigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Dünner wirkender Mohammed VI. leitet Feier zum islamischen Opferfest.
Der 58-jährige Monarch nahm am Sonntag an einem Festmahl anlässlich des islamischen Opferfestes im königlichen Palast in Sale bei Rabat teil, wie die staatliche Nachrichtenagentur MAP berichtete. Aufnahmen im öffentlichen Fernsehen zeigten den König, der ein gelbes Gewand trug und dünner wirkte, beim Gebet neben seinem Sohn und seinem Bruder.
Laut MAP leitete König Mohammed die Gebete und «fuhr dann mit dem Opferritual fort». Die Zeremonie fand demnach wegen der Corona-Einschränkungen «unter Ausschluss der Öffentlichkeit und mit sehr begrenzter Beteiligung» statt. In Marokko ist der Islam Staatsreligion und der König gilt als «Befehlshaber der Gläubigen».
Das Opferfest ist das höchste Fest im Islam. Gläubige auf der ganzen Welt gedenken zu diesem Anlass der Bereitschaft Abrahams, seinen Sohn zu opfern, um Gott Gehorsam zu leisten. Für das anschliessende Festmahl werden zahlreiche Tiere geschlachtet.
Mohammeds Leibarzt hatte am 16. Juni mitgeteilt, dass der König positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Er zeige keine Symptome, hiess es damals. Der Arzt empfahl «eine Ruhepause von einigen Tagen». Der Gesundheitszustand des Monarchen steht in dem nordafrikanischen Königreich im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, insbesondere seit er im Februar 2018 und im Juni 2020 am Herz operiert wurde.
Mohammed VI. folgte seinem Vater Hassan II. im Juli 1999 auf den Thron. Sein designierter Nachfolger ist sein 19-jähriger Sohn, Kronprinz Moulay El Hassan.