Macht die Corona-Krise noch mehr Appetit auf Bio?

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Deutschland,

Die Bio-Branche wächst seit Jahren. Daran hat auch die Corona-Krise nichts geändert - im Gegenteil: Viele Menschen achten anscheinend noch mehr auf gesunde, regionale und nachhaltige Ernährung.

Bio-Abokisten erleben in Zeiten von Corona einen Boom. Foto: Uwe Anspach/dpa
Bio-Abokisten erleben in Zeiten von Corona einen Boom. Foto: Uwe Anspach/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein grösseres Bewusstsein für Gesundheit, Regionalität und Nachhaltigkeit haben in der Corona-Krise den Appetit auf Bio-Lebensmittel geschürt.

Vor allem die Bio-Abokisten haben einen Boom erlebt, der diese zum Teil an ihre Kapazitätsgrenzen gebracht hat.

Kurz nach Beginn des ersten Lockdowns sei der Online-Shop unter den vielen Bestellungen zusammengebrochen, und man habe eine Zeit lang keine neuen Kunden mehr annehmen können, berichtete Franziska Rutscher vom Ökodorf Brodowin im brandenburgischen Eberswalde, das mit seinem und Umland beliefert.

Auch die aus Augsburg bekommt zurzeit so viele Anfragen, dass sie diese nach eigenen Angaben nicht alle sofort abarbeiten kann. Man sei dabei, die Kapazitäten zu erweitern, heisst es auf der Homepage.

Seit Jahren verzeichnet die Branche einen Aufwärtstrend, der auch in der Corona-Krise weiter angehalten hat. Das gab der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) im Vorfeld der weltgrössten bekannt, die heute startet.

Die Nürnberger Messe richtet die Biofach und die parallel veranstaltete Naturkosmetikmesse Vivaness in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ausschliesslich digital aus. 1400 Aussteller aus mehr als 80 Ländern wollen sich und ihre Produkte bei dem dreitägigen Branchentreffen auf der Online-Plattform präsentieren.

Die Biofachhändler profitierten im vergangenen Jahr davon, dass viele Menschen wegen der geschlossenen Restaurants mehr gekocht haben - und dabei nach Angaben des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN) mehr Wert auf die Herkunft der Lebensmittel gelegt haben. Nach BNN-Hochrechnungen konnte der Biofachhandel seinen Umsatz um rund 16 Prozent auf mehr als 4 Milliarden Euro steigern.

Auch auf den Äckern macht sich der Trend zu Bio weiter bemerkbar. Allein in Bayern stieg die Zahl der Öko-Höfe nach Angaben der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau im vergangenen Jahr um knapp 2,5 Prozent auf mehr als 7100. Bio-Bauern bewirtschaften demnach im Freistaat mehr als 300 000 Hektar Fläche, fast 5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Die Bio-Landwirte geniessen nach einer aktuellen Umfrage des Marktforschungsinstituts AMM bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland grosses . «Eine immer grössere Zahl von Konsumenten sagt, sie beziehen am liebsten direkt vom Erzeuger», sagte Studienleiter Joachim Riedl von der Hochschule Hof. An zweiter Stelle folgten Biofachhandel und danach die Wochenmärkte.

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