Nach Zusammenstössen zwischen serbischen Demonstranten und der kosovarischen Polizei hat die Nato-Schutztruppe KFOR ihre Präsenz in der Region verstärkt.
KFOR Soldaten Kosovo
KFOR-Soldaten im Dorf Kosterc, Kosovo. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Nato-Truppe KFOR verstärkt ihre Präsenz im serbisch bevölkerten Norden des Kosovo.
  • Am Freitag war es im Ort Zvecan bei Protesten von Serben zu Zusammenstössen gekommen.
  • Westliche Länder und die Nato haben das Vorgehen der kosovarischen Polizei verurteilt.

Vor dem Hintergrund anhaltender Spannungen hat die Nato-geführte Kosovo-Schutztruppe KFOR ihre Präsenz im serbisch bevölkerten Norden des Landes verstärkt. Rund 300 KFOR-Soldaten in Kampfmontur bezogen am Montag vor dem Gemeindeamt im Ort Zvecan Stellung. Dies berichtete ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur von vor Ort. Zugleich versammelte sich auch eine grössere Menge serbischer Demonstranten vor dem Amtsgebäude.

Am letzten Freitag war es in Zvecan zu Zusammenstössen gekommen, nachdem militante Serben kosovarische Polizisten angegriffen hatten.

Die Polizei hatte den neuen Bürgermeister, einen Albaner, der sein Amt antreten wollte, eskortiert. Serben hatten auch in zwei anderen Orten des Nord-Kosovos protestiert, wo ebenfalls albanische Bürgermeister die Amtsgeschäfte übernahmen.

Strassensperre am 26. Dezember nahe der Stadt Zvecan im Nordkosovo
Strassensperre am 26. Dezember nahe der Stadt Zvecan im Nordkosovo - AFP

Die drei Bürgermeister waren im April gewählt worden, wobei fast alle Serben die Wahl boykottiert hatten. Deshalb kommen die Wahlsieger aus albanischen Parteien. Die bisherigen serbischen Bürgermeister hatten ihre Funktionen im November 2022 aus Protest gegen die Politik der kosovarischen Regierung niedergelegt.

Westliche Länder, darunter auch Deutschland, sowie die Nato hatten das Vorgehen der kosovarischen Polizei am Freitag im Nord-Kosovo deutlich verurteilt. Am Montag bestätigte die KFOR in der Hauptstadt Pristina die Verstärkung ihrer Präsenz im Norden. «Das Ziel ist es, ein sicheres Umfeld und Bewegungsfreiheit für alle Gemeinschaften im Kosovo zu schaffen», hiess es.

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