Hochmodern: Schweizer Skigebiet beschneit mit Regenwasser
Kein Schnee? Kein Problem: Das Skigebiet Les Bugnenets-Savagnières im Neuenburger Jura setzt auf künstliche Beschneiung – mit Regenwasser.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Skigebiet Les Bugnenets-Savagnières im Neuenburger Jura beschneit künstlich.
- Die Beschneiung erfolgt mit Regenwasser – die Maschine funktioniert wie «ein Kühlschrank».
- Im Vergleich zu klassischen Schneekanonen gilt ihr Verbrauch als moderat.
Obwohl Schnee weit entfernt scheint, stellt das Wetter für das Skigebiet Les Bugnenets-Savagnières im Neuenburger Jura kein Problem dar. Denn das Skigebiet setzt seit dem 20. November auf modernste Technologie. Und beschneit kurzerhand mit Regenwasser.
Am Donnerstag wurde die innovative Maschine vorgestellt, wie das Neuenburger News-Portal «ArcInfo» berichtet. Ein grosser Moment für die Skiliftgesellschaft Bugnenets-Savagnières SA.
Die Anlage ist in einem Container untergebracht. Ein kleiner Schlauch spuckt Eiskristalle aus, welche die Piste «Petit-Marmet» befahrbar machen.
Die Maschine produziert 70 Kubikmeter künstlichen Schnee pro Tag aus etwa 30 Kubikmetern Wasser.
Seit sie im Einsatz ist, hat sie bereits rund 600 Kubikmeter Wasser in Eis verwandelt. Jacques Hirzel, technischer Leiter und Vorstandsmitglied, erklärt gegenüber «ArcInfo»: «Für eine erste Beschneiung der Piste benötigen wir, falls es nicht schneit, etwa 750 Kubikmeter Wasser.»
Manche Schneekanonen verbrauchen bis zu vier oder fünf Liter Wasser pro Sekunde. Im Vergleich dazu wird der Verbrauch der Anlage in Savagnières als eher bescheiden eingestuft.
Denn sie nutzt nur etwas mehr als 20 Liter pro Minute: «Das ist ungefähr der Durchfluss, mit dem man seine Badewanne füllt», veranschaulicht Hirzel.
«Eine Art grosser Kühlschrank»
Die Maschine funktioniert auch bei wärmeren Temperaturen: «Unsere Maschine ist eine Art grosser Kühlschrank», erklärt Jacques Hirzel: «Das Wasser wird auf die Wände grosser Zylinder gepumpt, wo es gefriert. Das Eis wird dann geschnitten und mithilfe einer Förderschnecke und eines Ventilators durch Rohre transportiert.»

Es handle sich dabei ausschliesslich um Eis und es werden keinerlei chemische Produkte verwendet.
Zur Wasserversorgung dienen mehrere Regenwassertanks von benachbarten Bauernhöfen sowie ein alter Bunker, der zu einem Tank umgebaut wurde. Dieses Netz ist zudem an die Leitungen des Wasserverbands Chasseral angeschlossen.
«Wenn die Tanks im Herbst voll sind, deckt das die Hälfte des benötigten Wasservolumens. Der Rest kann vom Verband oder durch Niederschläge kommen.» Das verwendete Wasser fliesse anschliessend wieder in den Boden.
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 800'000 Franken. Finanziert von der Gesellschaft, unterstützt durch ein zinsloses Darlehen der Gemeinde Saint-Imier sowie einen Bankkredit.
















