Friedrich Merz brachte vor 1.-Wahlgang-Schlappe schon Bier
Die Schlappe im ersten Durchgang zur Kanzlerwahl von Friedrich Merz kam unerwartet – besonders für den CDU-Politiker selbst. Er brachte nämlich Bier mit.
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Das Wichtigste in Kürze
- Überraschend scheiterte Friedrich Merz im Bundestag bei der Kanzlerwahl im ersten Anlauf.
- Damit hatte der CDU-Politiker nicht gerechnet, schliesslich brachte er ein Fass Bier mit.
- Im zweiten Anlauf wurde Friedrich Merz schliesslich mit 325 Stimmen gewählt.
Friedrich Merz (CDU) war offenbar enorm zuversichtlich, was seine Wahl zum 10. Bundeskanzler Deutschlands betrifft.
Wie die «Bild» berichtete, hatte der Politiker im Kofferraum seines Wagens ein 10-Liter-Fass mit Bier aus seiner Heimat parat stehen. Das wollte er nach seiner Wahl am Morgen des 6. Mai anstechen.
Doch zunächst gab es kein Bier für Merz und seine Kumpanen – im Gegenteil. Um 10.05 Uhr erlebte Deutschland zunächst ein regelrechtes Polit-Beben. Die neue Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) erklärte, dass Friedrich Merz im ersten Wahlgang durchgefallen war.
Statt der nötigen 316 haben nur 310 Abgeordnete mit Ja, 307 mit Nein gestimmt. Eine Stimme war ungültig, neun der 630 Abgeordneten enthielten sich offenbar ihrer Stimme. Union und SPD verfügen über 328 Stimmen, es gab also 18 Abweichler.
Um 10.13 Uhr wird die Sitzung unterbrochen. Die Fraktionen haben nun Zeit sich über das peinliche Scheitern eines designierten Kanzlers beim ersten Wahlgang austauschen zu können. So etwas hat es übrigens noch nie gegeben in der deutschen Geschichte.

Es folgten bange Stunde – und viele Diskussionen. Knapp vier Stunden später – um 14.07 Uhr gibt SPD-Mann Lars Klingbeil schliesslich bekannt, dass es noch am gleichen Tag einen zweiten Wahlgang geben wird. Dies hätten Union, SPD, Grüne und Linke abgesprochen.
Um 16.25 Uhr ist klar: Friedrich Merz ist der 10. Bundeskanzler Deutschlands
Ab 14.40 Uhr füllte sich der Plenarsaal wieder mit den Abgeordneten, um 15.18 Uhr wurde die unterbrochene Sitzung wieder eröffnet. Alle Fraktionen inklusive der AfD stimmen einer Änderung der Geschäftsordnung zu und beschliessen für den zweiten Kanzler-Wahlgang.
Um 16.25 Uhr folgte schliesslich die Erlösung für Friedrich Merz. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner verkündete unter tosendem Applaus das erfolgreiche Ergebnis des zweiten Wahlgangs: 325 Abgeordnete haben mit Ja gestimmt.
Dies sind neun mehr, als er für die Wahl benötigte. Aber immer noch drei weniger, als Union und SPD an Stimmen gemeinsam haben. 289 Abgeordnete haben mit Nein gestimmt, drei Abgeordnete haben sich enthalten.
Doch noch ein Grund zum Feiern also? Oder blieb das 10-Liter-Bierfass im Kofferraum von Merz sitzen? Es ist eine Frage, die zunächst unbeantwortet bleibt.