Maddie-Hauptverdächtiger freut sich auf Entlassung
In Portugal wird erneut nach der verschwundenen Maddie McCann gesucht. In Deutschland freut sich der Hauptverdächtige auf Bier und Steak nach seiner Entlassung.

Am Mittwoch starteten deutsche und portugiesische Behörden eine neue Suchaktion im Fall Madeleine «Maddie» McCann, wie «CNN Portugal» berichtet. Das Mädchen verschwand 2007 im Alter von drei Jahren während eines Urlaubs in Praia da Luz, Portugal.
Die Suche konzentriere sich auf ein Gebiet zwischen Praia da Luz und dem Wohnhaus des Hauptverdächtigen zum fraglichen Zeitpunkt. Laut «The Independent» suchten die Einsatzkräfte nach möglichen Spuren in Baugruben, Brunnen und an weiteren Orten nach Hinweisen.
Verdächtiger bestreitet Taten
Deutsche Ermittler glauben, dass Christian B. (48), für das Verschwinden der damals 3-Jährigen verantwortlich ist. Der bestreitet jegliche Beteiligung und befindet sich derzeit in Deutschland wegen eines anderen Verbrechens in Haft.

Christian B. wurde wegen der Vergewaltigung einer 70-jährigen Frau an der portugiesischen Algarve zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Auch diese Tat weist er von sich.
In einem Prozess wegen weiterer Sexualstraftaten wurde er 2024 freigesprochen.
Maddie-Verdächtiger im Knast angegriffen
Nun sprach der Mann exklusiv mit einem RTL-Reporter, wie dieser im Magazin «RTL Punkt 8» darlegte. Bereits zuvor hatte B. sich in Briefen über seine Haftbedingungen beschwert.

So befinde er sich im Gefängnis in Gefahr, zuletzt sei ihm von einem Mithäftling mindestens eine Rippe gebrochen worden. Zu seiner eigenen Sicherheit bliebe ihm nichts anderes übrig, als seine Zelle niemals zu verlassen.
Der 48-Jährige beklagte im Interview zudem, dass er in den letzten Jahren seine Mimik verloren habe. Aus Mangel an Kontakten spreche er «maximal drei bis zehn Worte am Tag».
Verdächtiger will untertauchen
Dem Reporter gegenüber habe B. deutlich gemacht, sich in Absprache mit seinen Anwälten nicht zum Fall Madeleine McCann zu äussern. Weiter habe er angegeben, nicht davon auszugehen, vorzeitig freizukommen.
Nach seiner Entlassung, so der Häftling, müsse er «natürlich untertauchen». Schliesslich sei er «bekannt wie ein bunter Hund», zitiert ihn sein Interviewpartner.
Am meisten, so der 48-Jährige, freue er sich auf ein Steak mit einem Bier. Sollte bis Ende September keine weitere Anklage erhoben sein, berichtet «RTL», werde Christian B. regulär auf freien Fuss kommen.