Die Corona-Pandemie bringt hohe Kosten mit sich mit. Dies hat auch Auswirkungen auf die Schulden des deutschen Staates. Diese nehmen um 111 Milliarden Euro zu.
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Staatsschulden steigen - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Pandemie hinterlässt auch bei den Schulden des Staates seine Spuren.
  • Diese haben um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zugenommen.
  • Den höchsten Zuwachs verzeichnete Bayern mit 12,4 Prozent.

Die hohen Kosten im Kampf gegen die Corona-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen lassen die Schulden des deutschen Staates kräftig steigen. Bund, Länder, Gemeinden sowie Sozialversicherung einschliesslich aller Extrahaushalte standen Ende September zusammen mit gut 2,284 Billionen Euro in der Kreide.

Das sind 5,1 Prozent oder 111,3 Milliarden Euro mehr als Ende 2020, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Zurückzuführen sei dies «insbesondere beim Bund, aber auch bei einigen Ländern weiterhin auf Massnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie».

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Die Pandemie ist bald vorbei, meint Virologe Drosten. Das Coronavirus könne nicht mehr zurück. - Keystone

Mit Ausnahme der Sozialversicherung nahmen die Verbindlichkeiten auf allen staatlichen Ebenen zu. Den grössten Anteil verzeichnete der Bund mit einer Steigerung um 7,2 Prozent. Von 101,4 Milliarden Euro stiegen diese auf rund 1,505 Billionen Euro an.

Die Länder waren zum Ende des dritten Quartals mit 645,2 Milliarden Euro verschuldet. Dies entspricht einem Zuwachs von 1,4 Prozent oder 9,2 Milliarden Euro 2020 entspricht.

Bayern mit höchstem prozentualen Zuwachs

Die höchsten prozentualen Zuwächse gegenüber dem Jahresende 2020 wiesen Bayern (+12,4 Prozent), Sachsen (+11,0) und Nordrhein-Westfalen (+6,0) auf. «Die Steigerung in Bayern resultierte dabei insbesondere aus einem höheren Ausgabebedarf für Massnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie», hiess es. In Sachsen ergab sich der Zuwachs zu einem Teil aus Aufnahmen für den «Corona-Bewältigungsfonds».

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Eine Frau lässt sich auf das Coronavirus testen. - Keystone

Der Anstieg in Nordrhein-Westfalen geht auf eine Erhöhung der Wertpapierschulden des Landes zurück. Diese wurden durch die Corona-Krise verursacht.

Den stärksten prozentualen Schuldenrückgang verzeichnete Bremen mit minus 12,5 Prozent. «Dieser beruht vor allem auf den gegenüber dem Jahresende 2020 geringeren Schuldenaufnahmen für die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivatgeschäfte.» Diess hiess es dazu. In Hessen sank die Verschuldung gegenüber dem Jahresende 2020 um 2,7 Prozent und im Saarland um 2,1 Prozent.

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