So traurig es ist, für viele ist der Verzicht auf grössere Zusammenkünfte längst zur Gewohnheit geworden. Bei den Jugendlichen steigt der Pandemie-Frust durch die erneuten Einschnitte jedoch enorm.
Bei Jugendlichen ist der Pandemie-Frust besonders hoch. Foto: Christophe Gateau/dpa
Bei Jugendlichen ist der Pandemie-Frust besonders hoch. Foto: Christophe Gateau/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Beschlüsse des Corona-Gipfels werden aus Sicht des Psychologen Tobias Rothmund vor allem junge Menschen in ihrem Alltagsleben einschränken.

«Das ist das Alter, in dem man sich mit Anderen treffen und feiern will, da sehe ich die grösste Belastung», sagte der an der Universität Jena lehrende Professor der Deutschen Presse-Agentur.

Nach dem Beschluss von Bund und Ländern vom Dienstagabend soll spätestens ab 28. Dezember eine Obergrenze von zehn Personen für Privattreffen gelten, Clubs und Diskotheken sollen geschlossen werden, Fussballspiele und andere Grossveranstaltungen ohne Zuschauer stattfinden.

«Für viele Menschen bedeutet die beschlossene Obergrenze gar keine grosse Änderung, weil sie sich schon lange nicht mehr mit mehr als zehn Personen getroffen haben», sagte Rothmund. Gleiches gelte für die Teilnahme an Grossveranstaltungen.

Das eigene seelische Konto aufladen

Rothmund empfiehlt, die Feiertage in diesem Jahr bewusster zu gestalten, - natürlich im kleinen Kreis - mehr zusammen in der Familie zu machen, sich auszutauschen oder einen Tag gemeinsam zu gestalten. Auch Alleinstehende könnten sich mit Freunden und Bekannten treffen und das besonders zelebrieren, vielleicht zusammen kochen. «Gerade dieses Weihnachten kann es wichtig sein, das eigene seelische Konto aufzuladen, indem man es besonders gestaltet.»

«Natürlich ging es uns vor zwei Jahren besser und jeder sehnt sich nach der Zeit ohne Corona zurück», so Rothmund. Es gebe aber zwei Perspektiven um besser mit der anhaltenden Pandemie zurecht zu kommen. «Viele Menschen können sich bewusst machen, dass es ihnen immer noch verhältnismässig gut geht», meint er. «Wir leben in einem Land, in dem es Wohlstand gibt und haben vieles, was die Situation erleichtern kann, etwa den digitalen Austausch.» Ausserdem sei zu hoffen, dass sich die pandemische Lage im Frühjahr und Sommer wieder entspannt. Es helfe, sich an dieser mittelfristigen Perspektive zu orientieren.

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