In Finnland wurde eine neue Mutation des Coronavirus entdeckt. Ob und wie gefährlich sie ist, ist allerdings laut Forschern des Landes noch nicht geklärt.
Coronavirus Finnland
In Finnland wurde eine neue Coronavirus-Variante entdeckt (Symbolbild). - Getty
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Finnland wurde eine neue Variante des Coronavirus entdeckt.
  • Laut Forschern sei die Kombination der Mutation «einzigartig».
  • Bisher wurde erst ein Fall entdeckt, es gebe keinen Grund zur Panik.

Die verschiedenen Varianten des Coronavirus machen den Behörden nicht nur in der Schweiz grosse Sorgen. Die aus Grossbritannien stammende Mutation (B.1.1.7), die südafrikanische Variante (B.1.351) sowie die brasilianische Mutation (B.1.1.248) werden weltweit ganz genau beobachtet.

Am Donnerstag wurde nun bekannt, dass die «Beobachtungsliste» bald um eine weitere Variante ergänzt werden könnte. Finnische Forscher haben nämlich in ihrem Land eine neue Mutation entdeckt. Das berichten der öffentlich-rechtliche Rundfunk «YLE» und die Zeitung «ltalehti».

Forscher Coronavirus Mutationen
Bisher sind drei Corona-Mutationen bekannt, die Forschern Sorgen bereiten. Kommt bald eine vierte hinzu? - Getty

Laut den Vita-Laboratorien in Helsinki weist «Fin-796H» einige Mutationen auf, die zuvor in den britischen und südafrikanischen Varianten des Virus entdeckt wurden. Die Wissenschaftler sprechen aber von einer «einzigartigen» Kombination.

Finnische Forscherin: «Keinen Grund zur Panik»

Die neue Variante wurde letzte Woche bei einem Patienten entdeckt. Details über die Infektiosität und mögliche Resistenz des Stammes gegen Impfstoffe sind deshalb laut Taru Meri, Forscherin bei den Vita-Laboratorien, noch nicht bekannt.

Nur so viel: «Wegen der niedrigen Infektionszahlen ist es unwahrscheinlich, dass die neue Variante in Finnland entstanden ist.» Wo sie herkomme, sei unklar. Meri versicherte aber: «Es gibt keinen Grund zur Panik.»

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Proben mit Abstrichen werden in einem Labor auf das Coronavirus untersucht. - dpa

Auch Ilkka Julkunen sagte gegenüber dem Sender «YLE», dass er noch nicht gross besorgt sei. Der Professor für Virologie an der Universität von Turku meinte, dass die Entstehung der Variante auf der Grundlage der verfügbaren Informationen kein grosses Problem darstelle.

«Wir haben noch keine klaren Informationen darüber, ob dieser neue Stamm leichter übertragen werden kann oder ob er den Immunschutz beeinträchtigt.» Die Zeitung «Iltalehti» schreibt, dass es auch noch unklar sei, ob Covid-19 durch die finnische Mutation einen anderen Verlauf nehme.

Könnte «Fin-796H» den PCR-Tests Probleme bereiten?

Laut den Berichte befürchten Forscher jedoch, dass «Fin-796H» nicht auf PCR-Tests angezeigt werden könnte. Die PCR-Tests zeigen nämlich nur bestimmte genetische Sequenzen der Virus-RNA. Eine neue Mutation könnte deshalb möglicherweise nicht angezeigt werden.

Laut der finnischen Gesundheitsbehörde THL wurden in dem Land bisher 450 Fälle von Corona-Varianten gemeldet. 422 davon waren der britischen zuzuschreiben, 22 der südafrikanischen und bei einem Fall handelte es sich um die brasilianische Variante des Coronavirus.

PCR-Test Coronavirus
Proben für einen PCR-Test liegen in einem Corona-Testzentrum. - dpa-infocom GmbH

Im Vergleich dazu die Zahlen der Schweiz von gestern Donnerstag (18. Februar): Hierzulande wurden bisher 6966 Fälle mit mutierten Varianten registriert. 2603 Fälle wurden der britischen Variante zugeschrieben, 109 der südafrikanischen und fünf der brasilianischen Mutation. Bei den übrigen 4249 Fällen war zwar eine Mutation vorhanden, die Linie aber unklar. Viren mutieren ständig.

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