Corona-Situation im Norden Syriens laut Hilfsorganisationen stark verschlimmert

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Libanon,

Im Norden Syriens hat sich die Corona-Infektionslage Hilfsorganisationen zufolge in den vergangenen Wochen deutlich verschlimmert.

long covid neue studie
Covid-Patientin in Idlib - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Ärzte ohne Grenzen: Situation im Nordwesten «ausser Kontrolle».

In der Region Idlib gibt es kaum noch freie Intensivbetten, wie Save the Children am Freitag warnte. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen hat sich in der schwer vom Bürgerkrieg getroffenen Region demnach von August bis September mehr als verdoppelt. Die Situation sei «ausser Kontrolle», erklärte Ärzte ohne Grenzen.

«Ein Todesfall durch das Coronavirus ist ein Todesfall zu viel, aber zu erfahren, dass auch ein Baby und ein 17-Jähriger gestorben sind, ist verheerend», sagte die Regionaldirektorin für Syrien von Save the Children, Sonia Khush. «Die Welt darf nicht wegsehen», forderte sie.

Der Einsatzleiter von Ärzte ohne Grenzen in Syrien, Francisco Otero Y Villar, sagte der Nachrichtenagentur AFP: «Die Krankenhäuser sind voll, es gibt Warteschlangen für Intensivbetten». Mehr als ein Fünftel der Betroffenen seien Vertriebene, die in Lagern «zusammengepfercht unter extrem unhygienischen Bedingungen leben». In der Region seien auch die Verfügbarkeit von Sauerstoff für die Behandlung sowie die niedrige Impfrate ein Problem. Nach Angaben von Ärzte ohne Grenzen sind nur 2,6 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus geimpft.

Auch in anderen Teilen des Landes steigen die Corona-Zahlen. Vergangene Woche hatte das syrische Gesundheitsministerium mitgeteilt, dass die Krankenhaus-Kapazitäten in der Hauptstadt Damaskus und der Hafenstadt Latakia ausgeschöpft seien. Und auch die Kurdengebiete im Nordosten des Landes sind stark betroffen. Der regionale Gesundheitschef Jawan Mustafa warnte, dass die Situation «ausser Kontrolle» geraten könnte, wenn nicht schnell Hilfe käme.

Zuverlässige Corona-Zahlen aus Syrien zu bekommen, ist wegen der instabilen politischen und humanitären Lage schwierig. Experten gehen davon aus, dass die offiziellen Angaben wegen mangelnder Tests und schlechter Verfügbarkeit von Daten viel zu niedrig sind.

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