SBB: «Schüttelzug» wird nicht ins Ausland fahren
Der FV-Dosto der SBB wird die Schweiz nicht verlassen. Fahrten ins Ausland haben sich für den Problem-Zug erübrigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der «Schüttelzug» wird nicht für Fahrten ins Ausland eingesetzt, sagt die SBB.
- Andere Züge eignen sich dazu besser, sagt eine Sprecherin.
- Zuletzt kündigte die SBB an, die FV-Dosto-Züge für 90 Millionen Franken umzubauen.
Die SBB werden den Doppelstock-Zug FV-Dosto – auch bekannt als «Schüttelzug» – nicht im Ausland einsetzen. «Das ist kein Thema mehr», sagte eine SBB-Sprecherin am Mittwoch zum Schweizer Radio und Fernsehen.
Bei der Beschaffung sei es darum gegangen, sich alle Optionen offenzuhalten, sagte die Sprecherin der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) in der Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF.
«In der Zwischenzeit haben wir gesehen, dass es andere Züge gibt, die geeigneter sind für den Einsatz auf längeren Strecken im Ausland», sagte sie und verwies auf den Astoro, der grenzüberschreitend verkehrt.

Beim FV-Dosto lohne sich der Einsatz eher im Inland, insbesondere auf der Ost-West-, und Nord-Süd-Achse, sagte die Sprecherin weiter. Den umstrittenen Doppelstockzug bezeichnete die Sprecherin als «Rückgrat des Schweizer Fernverkehrs». Insgesamt besitzen die SBB 62 solcher Züge.
«Nicht der Zug, den wir bestellt haben»
Vor rund einem Jahr hatte SBB-Chef Vincent Ducrot bei der Beschaffung des FV-Dostos Fehler eingeräumt. «Der Zug, den wir bekommen haben, ist nicht der Zug, den wir bestellt haben», sagte Ducrot damals in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Es habe nachträglich über tausend Anpassungen gegeben.
So hat die SBB das «Rückgrat des Schweizer Fernverkehrs» seit Frühling getestet – und Verbesserungspotenzial beim Fahrkomfort und der Zuverlässigkeit festgestellt. Ab kommendem Jahr baut die SBB die Drehgestelle der Züge deshalb schrittweise um, wie sie vor rund zwei Wochen mitteilte. Der Fahrkomfort soll damit spürbar verbessert werden.
Kosten werde der Umbau 90 Millionen Franken. Die Investitionen würden durch tiefere Unterhaltskosten über die gesamte Lebensdauer aber mehr als kompensiert, hiess es.
Unter dem Strich spare die Bahn durch den Umbau 40 Millionen Franken. Bis Anfang der 2030er-Jahre soll der Umbau demnach abgeschlossen sein.












