Die Regierung in London plant trotz steigender Infektionszahlen vorerst weiterhin keine Rückkehr der Corona-Massnahmen in England.
Sajid Javid Corona
Sajid Javid, britischer Gesundheitsminister, warnte vor einem Anstieg der täglichen Neuinfektionen auf bis zu 100'000. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • London plant keine wiederkehrenden Corona-Massnahmen in England.
  • Im Vereinigten Königreich wurden zuletzt 50'000 tägliche Neuinfektionen registriert.

Trotz steigender Infektionszahlen plant die Regierung in London vorerst weiterhin keine Rückkehr der Corona-Massnahmen in England. Das sagte der britische Gesundheitsminister Sajid Javid bei einer Pressekonferenz in London am Mittwoch. Zuletzt wurden im Vereinigten Königreich bis zu knapp 50'000 tägliche Neuinfektionen registriert. Die Zahl der täglichen Krankenhauseinweisungen liegt bei fast 1'000.

Bei den Todesfällen wurde am Dienstag mit 223 gemeldeten Fällen ein Stand wie zuletzt im März erreicht. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen könne sogar auf bis zu 100'000 steigen, warnte Javid. Trotzdem sei es «zum jetzigen Zeitpunkt» noch zu früh, um eine Rückkehr Corona-Regeln im grössten Landesteil England zu rechtfertigen. So der Minister weiter.

Zwei neue antivirale Medikamente

Zum sogenannten Plan B der britischen Regierung gehören Massnahmen wie verpflichtendes Maskentragen oder Nachweispflicht von Impfungen bei Grossveranstaltungen. Trotz Forderungen sei das entscheidende Kriterium eines unaushaltbaren Drucks auf den Nationalen Gesundheitsdienst NHS noch nicht erreicht. Stattdessen sollten nun die Bemühungen verstärkt werden, so viele Menschen wie möglich zu impfen. Besonders bei Jugendlichen und älteren Menschen, die eine Auffrischungsimpfung erhalten sollen, stockt das britische Impfprogramm derzeit.

Javid kündigte zudem die Einführung zweier neuer antiviraler Medikamente für die Behandlung von Covid-19 an. Die Präparate Ritonavir und Molnupiravir müssten aber erst noch von der britischen Arzneimittelbehörde MHRA zugelassen werden, so Javid.

Die Corona-Massnahmen in Grossbritannien sind Sache der einzelnen Landesteile. Die Regierung in London ist daher nur für England zuständig. Dort liefen zum «Freedom Day» am 19. Juli fast alle Vorschriften zur Eindämmung des Virus aus.

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