Krankenstand in Deutschland schwankt wegen Coronavirus extrem
Auf Rekordhoch folgt Zehnjahrestief: Das Coronavirus hat im ersten Halbjahr einem Bericht zufolge zu extremen Schwankungen bei den Krankschreibungen geführt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Pandemie sorgte in Deutschland für enorme Schwankungen des Krankenstandes.
- Im März resultierte mit beinahe acht Prozent ein Rekordhoch.
- Bis zum Sommer pendelte sich die Zahl auf einem Zehnjahrestief ein.
Nach einem sehr starken Anstieg um den 20. März herum seien die Krankenstand-Zahlen in Deutschland fast genauso stark wieder gefallen. Dies zitierten die Zeitungen der «Funke Mediengruppe» am Mittwoch aus einer Erhebung der «Techniker Krankenkasse» (TK).
«Nach einem Rekordhoch Ende März sank der Krankenstand bereits im April unter Vorjahresniveau. Im Mai erreichte er den niedrigsten Wert seit zehn Jahren», berichtet die TK demnach.

Abstandsregeln hätten offenbar nicht nur die Ansteckung mit dem Coronavirus reduziert, sondern auch die Chancen anderer Infektionskrankheiten, sich zu verbreiten. Die meisten Krankschreibungen im März erfolgten demnach aufgrund von Infekten. Erkrankungen mit dem Coronavirus spielten im ambulanten Bereich keine bedeutende Rolle.
Höchstwert lag im März bei fast acht Prozent
Als Krankenstand wird der prozentuale Anteil von Beschäftigten bezeichnet, der arbeitsunfähig gemeldet ist. In den Jahren 2018 und 2019 lag dieser nach Angaben der Kasse bei durchschnittlich etwa 4,24 Prozent.
Für den 20. März wurde der höchste Einzeltageswert seit Beginn der Daten-Auswertungen im Jahr 2000 ermittelt - 7,75 Prozent. Im Mai und Juni lagen die Krankenstände bei etwa 3,5 Prozent, merklich unter den Vorjahreszahlen.
Dem Bericht der Krankenkasse liegen nach Angaben der Funke-Zeitungen Daten von 5,3 Millionen Arbeitnehmern zugrunde.