Trotz Zero-Covid-Strategie: Corona-Zahlen in China massiv höher

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China,

In China wird weiterhin eine strenge Zero-Covid-Strategie umgesetzt. Trotzdem steigen die Corona-Zahlen auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr.

China Corona Epidemie
China besiegt Corona-Epidemie - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Corona-Zahlen in China sind auf dem höchsten Stand seit einem halben Jahr.
  • Die Zero-Covid-Strategie des Landes scheint nicht zu greifen.
  • Zudem gibt es kaum eine natürliche Immunität gegen das Virus.

China verzeichnet einen massiven Anstieg der Corona-Fallzahlen. Sie befinden sich auf dem höchsten Stand seit einem halben Jahr. An einem Tag wurden 7400 Fälle registriert. Dies teilte die nationale Gesundheitskommission am Dienstag in Peking mit.

Das Land verfolgt weiterhin die strikte Zero-Covid-Strategie. Diese umfasst alltäglichen Massentests, Ausgangssperren, Kontaktverfolgung, Zwangsquarantäne und strenge Kontrolle. Die Omikron-Variante des Virus verbreitet sich schnell – die Zahl der Neuinfektionen hat sich innerhalb zwei Wochen verdreifacht.

Nach ausländischen Schätzungen gelten Lockdowns für zig Millionen Menschen, die für ein Zehntel der Wirtschaftsleistung verantwortlich sind. Hoffnungen auf eine Lockerung der Null-Toleranz-Politik haben die Gesundheitsbehörden zuletzt am Wochenende wieder enttäuscht. Es wurde lediglich in Aussicht gestellt, die strengen Massnahmen anpassen zu wollen, um Auswirkungen, Kosten und Dauer zu verringern.

Keine grosse Lockdown-Ankündigungen mehr

Es wird auch nicht mehr offen von Lockdowns gesprochen, sondern von «vorübergehender Kontrolle» oder «Stilllegung». Nachbarschaften werden nach und nach abgeriegelt, so dass keine grossen Ankündigungen mehr gemacht werden, was viele Bewohner dann überrascht.

Der Unmut in der Bevölkerung wächst. Einwohner von Millionenstädten müssen an Eingängen zu Supermärkten, Wohnanlagen oder Restaurants einen negativen PCR-Test auf der Corona-App nachweisen. Er darf nicht älter als 48 oder 72 Stunden sein.

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Corona-Test bei einer Anwohnerin in Shijiazhuang - CNS/AFP

Auch müssen sie sich mit dem Handy einscannen, damit ihre Bewegungen nachverfolgt werden können. Wer als mögliche Kontaktperson identifiziert wird, muss sich isolieren.

Bei den ohnehin nur wenigen erlaubten Einreisen aus dem Ausland sind sieben bis zehn Tage Quarantäne in einem Hotelzimmer vorgeschrieben. Manche lokale Behörden ordnen noch zusätzliche Beschränkungen an. Bei Reisen im Inland werden Nachweise verlangt, dass man nicht aus «Hoch-Risiko-Gebieten» kommt.

Zero-Covid-Strategie verhindert natürliche Immunität

Da China nie flächendeckende Infektionen mit Covid-19 hatte, gibt es in der Milliardenbevölkerung wenig natürliche Immunität. Bei den Impfkampagnen wurden ältere oder chronisch kranke Menschen häufig aus Angst vor Nebenwirkungen ausgenommen. So ist diese Gruppe besonders gefährdet. Auch hat China keine fortschrittlichen ausländischen Impfstoffe wie mRNA-Vakzine zugelassen, sondern nur seine eigenen herkömmlichen Produkte zum Einsatz gebracht.

Unverständnis herrscht unter ausländischen Experten auch darüber, dass die Impf- oder Boosterkampagne aus ihrer Sicht nicht verstärkt vorangetrieben wird. Der mRNA-Impfstoff von Biontech könnte zumindest für Ausländer zugelassen werde. Diese Zusage erhielt Bundeskanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch am Freitag in Peking. Gespräche laufen.

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