Nach Schüssen: Erste Schweizer ziehen in Thailand Reise-Notbremse
Der Konflikt zwischen Thailand und Kambodscha eskaliert, von Reisen wird nicht abgeraten. Einige Schweizer haben aber Touren in die betroffene Region umgebucht.

Das Wichtigste in Kürze
- Thailand ist laut Reisebüros trotz der Eskalation des Konflikts mit Kambodscha sicher.
- Die betroffene Grenzregion hat «keine touristische Wichtigkeit» und soll gemieden werden.
- Einige Schweizer Touristen haben reagiert und ihre Reisen umgebucht.
In Thailand – einer beliebten Reisedestination für Schweizerinnen und Schweizer – herrscht seit Wochen eine angespannte Lage. An der Grenze zum benachbarten Kambodscha kam es in der Vergangenheit mehrfach zu Schiessereien.
Und nun ist der Grenzkonflikt weiter eskaliert. Bei schweren Kämpfen sind mindestens acht thailändische Zivilisten getötet worden. Mindestens 13 weitere Menschen sind durch Artilleriefeuer und Raketen an fünf verschiedenen Orten verletzt worden.
Die Wurzeln des Konflikts liegen in der Kolonialzeit, als Frankreich den Grenzverlauf festlegte. Die Regierungen beider Nationen interpretieren diese Grenzziehung aber unterschiedlich. Im Zentrum des Streits steht der Tempel Prasat Preah Vihear, der seit 2008 zum Weltkulturerbe der Unesco gehört.
Sowohl der dem Hindu-Gott Shiva gewidmete Tempel als auch das umliegende Gebiet werden von beiden Ländern beansprucht.
Wie reagieren Schweizerinnen und Schweizer auf die neuesten Ereignisse im Grenzkonflikt? Und wird von Reisen nach Thailand gar ganz abgeraten?
Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) verfolgt die Situation in Thailand aufmerksam. In den Reisehinweisen für Thailand steht: «Die Grenzübergänge zwischen Thailand und Kambodscha sind für Touristinnen und Touristen bis auf Weiteres geschlossen.» Die Ein- und Ausreise auf dem Luftweg sei aber weiterhin möglich.
Globetrotter: Einige Reisen umgebucht
Generell heisst es auf der Seite aber: «Reisen nach Thailand gelten grundsätzlich als sicher.»
Auch Reisebüros wie Globetrotter oder Hotelplan raten nicht generell von Reisen nach Thailand ab. Von Reisen in die Grenzregion hingegen werde abgeraten, so Globetrotter-Sprecherin Sandra Studer auf Anfrage.

«Wir stehen mit unserem Partner für Thailand/Kambodscha in engem Kontakt», Studer weiter. Die Kunden, welche Thailand/Kambodscha bereisen, seien über die Situation informiert worden. So können sie ihre Reisepläne anpassen.
Erste Schweizer Touristen ziehen aber bereits die Notbremse. «Reisen zur Grenzregion oder Überland-Reisen Thailand/Kambodscha haben wir in Absprache mit den Kunden umgebucht.»
Kuoni: Klassische Reisen sind Hunderte Kilometer von Konfliktregion entfernt
Auch Kuoni rät nicht von Reisen nach Thailand ab, wie Manuel Burger, Head of Service Center, gegenüber Nau.ch erklärt. Der Konflikt begrenze sich auf das Grenzgebiet, das «keine touristische Wichtigkeit hat».
Viele Kunden seien aktuell in Thailand, aber nicht im Konfliktgebiet. Die klassischen Reisen fänden in Regionen statt, die Hunderte Kilometer entfernt seien. «Deshalb bestehen keine Auswirkungen auf unsere Kunden.» Man beobachte die Lage aber aktiv uns sei in engem Austausch mit den Partnern vor Ort.
Anrufe von besorgten Kundinnen und Kunden sind bisher weder bei Kuoni noch bei Globetrotter eingegangen.